Sich als Unternehmen sowohl mit der Produktpalette als auch mit den Verkaufsstellen breit aufzustellen, ist grundsätzlich der richtige Weg. Auch und gerade für das Wernecker Familienunternehmen Eichetti, das vor allem für sein Eiskonfekt bekannt ist. Mittlerweile gibt es über 100 verschiedene Produkte, die nicht nur in Deutschland, sondern in 40 Ländern der Welt außer Afrika und Südamerika verkauft werden.
Gut die Hälfte seines Umsatzes macht das vor 123 Jahren gegründete Unternehmen in Deutschland, den Rest im Ausland. Und genau deshalb beobachtet Geschäftsführer Günther Kraus, der seit 1997 gemeinsam mit Christian Weigel das Unternehmen mit rund 80 Mitarbeitern leitet, die Entwicklung der Corona-Pandemie weltweit ganz genau. Bisher kam die Firma dank der Kurzarbeit gut durch die Krise, was auch daran lag, dass die Hauptverkaufs- und Produktionszeit zwischen August und März liegt. "Wir müssen nun abwarten, wie es sich weltweit weiterentwickelt", so Kraus.
Am wichtigsten für Eichetti ist es, die Arbeitsplätze in der Marktgemeinde im Landkreis Schweinfurt zu halten. Ganz bewusst hat sich die Firma vor zehn Jahren entschieden, neben dem alteingessenen Standort in Werneck die neuen Produktionshallen nicht woanders, sondern vor Ort zu bauen. Bis zu 4000 Tonnen kann man pro Jahr produzieren. Da die einzelnen Eiskonfekte nur wenige Gramm wiegen, also mehrere Millionen Stück Süßwaren.
"Schnell und flexibel", so Günther Kraus, müsse man heutzutage sein, um im Konzert der großen Lebensmittelhändler in Europa mitspielen zu können. Allerdings ist das Geschäft aufgrund der immer mehr zunehmenden Bürokratie auch nicht einfacher geworden für einen mittelständischen Lebensmittelhersteller.
Da unterliegt man nämlich, um seine Waren an die Discounter und Supermärkte verkaufen zu können, der IFS Zertifizierung, dem internationalen Food Standard. Den müssen alle erfüllen, die Lebensmittel verkaufen wollen, er ist aber natürlich für Industriebetriebe leichter umzusetzen als für kleinere Firmen.