Der Bayerische Landesverband für die Rehabilitation der Aphasiker ehrte Günther Tschirschwitz für 40 Jahre ehrenamtliches Engagement in der Aphasiker-Selbsthilfe. Tschirschwitz gründete die Selbsthilfegruppe im Mai 1982 als Reaktion auf einen Schlaganfall und die anschließende Aphasie seiner Ehefrau Ellen.
„Ich wollte mich nicht damit abfinden, dass es in Schweinfurt keine Aphasiker-Selbsthilfegruppe gab“, wird Tschirschwitz in einer Pressemitteilung des Vereins zitiert. In den Anfängen habe es weder niedergelassene Logopäden noch sonstige Unterstützung gegeben.
Am Festabend im Kolping Hotel Schweinfurt nahmen auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé und Kathrin Speck, Bezirksvorsitzende vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Unterfranken, teil. Sie drückten Günther Tschirschwitz (85 Jahre) ihre Anerkennung aus. Die Laudatio hielt Reinhold Richter, Sprecher einer Aphasie-Selbsthilfegruppe und Vorsitzender des Behindertenbeirats der Stadt Bayreuth. Als sichtbares Zeichen der Ehrung überreicht Richter ihm die Auszeichnung des BLRA e.V. „Säule der Aphasie“ und einen Geldpreis.
Ehrengast Tschirschwitz bedankte sich für die Auszeichnung und dankte besonders der Schweinfurter Hartmann-Stiftung sowie den Krankenkassen, die die Selbsthilfegruppe mit Zuschüssen unterstützt haben.
Gastgeber und erster Vorsitzender des Aphasie Landesverbandes Bayern, Thomas Loch, betonte in seiner Ansprache die Bedeutung der Selbsthilfe für Aphasiker: In Deutschland bekommen jedes Jahr 270.000 Menschen einen Schlaganfall. Etwa 100.000 Menschen überleben ihn nicht. Von den Überlebenden tragen etwa 40.000 Menschen eine Aphasie, also eine Sprachstörung, als Folge mit sich.