Zu kurz kommt die Darstellung der Rolle - vor allem unter den Nazis - von Willy Sachs im Artikel „Die Villa Hügel der Familie Sachs“ (vom 31. Mai 2019). Diese Meinung vertritt die Initiative gegen das Vergessen aus Schweinfurt in einer Stellungnahme.  

Um die Geschichte des Schlosses rund zu machen, gehöre dazu, dass hochrangige NSDAP-Leute öfters auf dem Schloss zu Gast waren, schreibt der Sprecher der Initiative gegen das Vergessen, Klaus Hofmann. "Am Tag der Einweihungsfeier des Stadions 1936 wird an der Front von Schloß Mainberg ein pyrotechnisches Feuerwerk abgebrannt, welches das Profil des 'Führers' darstellt." Seine Frau Elinor habe die Nazis verachtet und sei mit den Kindern in die Schweiz gegangen. "Sachs spannte über seinen guten Bekannten Himmler die SS und Gestapo ein um seine Söhne von der Mutter zu entführen. Glücklicherweise vereitelte die Schweizer Polizei die schon laufende Entführung", heißt es weiter in der Stellungnahme.

Nach dem Krieg, in der - so Hofmann - sogenannten „Entnazifizierung“, die keine gewesen sei, "konnten Wehrwirtschaftsführer und Kriegsgewinnler als Mitläufer rehabilitiert werden". Man könne diese Geschehnisse und Zusammenhänge noch weiter ausführen. Details dazu können, so Hofmann, auf der Homepage der Initiative gegen das Vergessen abgerufen werden.

"Trotz alledem wird Willy Sachs heute immer noch als Ehrenbürger der Stadt geführt. Es wäre an der Zeit dies endlich zu beenden", heißt es am Ende der Stellungnahme.