
Der Dank richtet sich an alle: An alle im Landkreis Schweinfurt, die durch ihre unermüdliche Einsatzbereitschaft eine unverzichtbare Bereicherung für unsere Gesellschaft darstellen. Am vergangenen Donnerstag wurden 39 Ehrenamtlichen des Landkreises Schweinfurt im Steigerwald-Zentrum Handthal durch Landrat Florian Töpper mit einer Urkunde geehrt. Die Geehrten nahmen den Dank dabei stellvertretend für alle Menschen, die Ehrenämter bekleiden, und somit den Landkreis Schweinfurt lebens- und liebenswert machen, entgegen.
"Wir haben uns in den 29 Gemeinden unseres Landkreises auf Spurensuche begeben und sind fündig geworden. Wir sind froh, dass auch nach Corona das Ehrenamtsnetzwerk weiterhin gut funktioniert, auch wenn einzelne Schultern noch mehr tragen müssen", sagte Florian Töpper in seiner nicht ganz unpolitischen Ansprache. Bayern sei ein reguliertes Land auf Gesetzesebene und hier sollen Dinge vereinfacht werden, um das Ehrenamt zukunftsfähiger zu machen, hieß es weiter in Töppers Ansprache.
Komitee zur Erhaltung der Kirchweih in Bergrheinfeld
Der Ehrenamtsabend soll dazu dienen, um Netzwerke zu knüpfen, Neues und Wissenswertes zum Thema Ehrenamt zu erfahren und sich in geselliger Runde bei einem Abendessen auszutauschen. Dass das Ehrenamt im Landkreis Schweinfurt eine große Rolle spielt, zeigt die Vielfalt der Ehrenämter, welche von Vereinsarbeit im Sport, im Kirchendienst, in der Jugendarbeit, in der Kultur über den fränkischen, fairen Handel bis hin zu Jagdgenossenschaften, Vereinen zum Gedenken an Bombenopfer oder die lebensrettende Feuerwehr reicht, um nur einige Beispiele zu nennen.

Den Anfang bei den Ehrungen machte Jürgen Göbel aus Bergrheinfeld. Er gründete ein Komitee, um die Kirchweih in Bergrheinfeld zu erhalten. "Große Kirchweihen auszurichten wird immer schwieriger, nach längerer Suche konnten vier Vereine gefunden werden, die mitmachen. Wir bieten Unterhaltung, es werden aber auch fränkischer Tanz, gute Blaskapellen, eine Art Franken-Woodstock geboten", so der Geehrte.
Engagement für eine bessere Welt
Weiter ging es mit Norbert Mergenthal aus Sömmersdorf, der für seinen Einsatz im Fußballverein sowie für seinen schauspielerischen Einsatz bei den fränkischen Passionsspielen geehrt wurde. Um auf die Ungerechtigkeit in der Welt aufmerksam zu machen, gründete der Geehrte Georg Löhrlein aus Gerolzhofen hingegen die "Eine-Welt- Gerolzhofen e.V. ", die seit Jahrzehnten auf fairen Handel setzt und schließlich Gerolzhofen zur Fairtrade Town machte. Auch im Tennisverein sowie in der "Nie wieder, ist jetzt" -Bewegung zeigte er seinen Einsatz. In diesem Atemzug muss auch der Name Franz Kneissel fallen, der nicht nur 1958 dem BRK-Kreisverband beigetreten ist und als Rotkreuz-Helfer seine Dienste verrichtete, sondern auch als Inhaber des "Eine- Welt-Ladens" in Gerolzhofen agierte.

Beeindruckend war es, bei jeder weiteren Ehrung festzustellen, mit wie viel Passion und Einfallsreichtum die Anwesenden agierten. So band Liane Christ aus Geldersheim Hortensienkränze, um Geld für eine schwerkranke Frau zu sammeln, damit deren Therapie bezahlt werden konnte.

Das Ehrenamt ist und bleibt gerade im ländlichen Raum ein starkes Element, das den Zusammenhalt fördert. Dazu gehört es auch, die Erinnerung wach zu halten, wie es etwa Hildegard Weth tut, die in Grafenrheinfeld das Massengrab der Bombenopfer pflegt und dadurch eine aktive Erinnerungskultur pflegt. Für eine rundum gelungene Veranstaltung sorgte nicht zuletzt die Köhlerkapelle aus Dingolshausen, die den Abend mit dem Steigerwaldlied ausklingen ließ.