Das Museum Georg Schäfer lädt im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Literatur“ wieder zu einer besonderen Lesung ein. Am Donnerstag, 13. Dezember, um 19 Uhr, stellt der österreichische Autor Egyd Gstättner seinen Künstlerroman „Das Geisterschiff“ (Picus-Verlag) vor. Die Moderation übernimmt Johanna Bonengel.
Der Roman passt laut Pressemitteilung hervorragend zur noch bis 13. Januar laufenden Egon-Schiele-Ausstellung „Freiheit des Ich“ des Museums Georg Schäfer. Denn im Mittelpunkt der Lesung steht Josef Maria Auchentaller, ein Jugendstilkünstler, der wie Schiele zum Kreis der Wiener Secessionisten gehörte. Es ist die Geschichte eines Shooting-Stars der Kunstszene, der – anders als Egon Schiele – aber mittlerweile völlig in Vergessenheit geriet. Auchentaller schuf Gemälde und Grafiken, entwarf Schmuck und Interieurs, und er war bald als Plakatdesigner sehr erfolgreich, wurde aber allmählich zu einer Randerscheinung. Der Roman von Egyd Gstättner erweckt ihn wieder zum Leben.
Die Geschichte des Künstlers ist eingebettet in ein erhellendes Zeit- und Kunstporträt der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Der Untergang des Kaiserreichs Österreich-Ungarns, der italienische Faschismus, der Zweite Weltkrieg und das damals noch verschlafene Seebad Grado, das sind die Faktoren, die das Leben Josef Maria Auchentallers bestimmten, eines Künstlers mit schwindendem Mut und großen Sehnsüchten.
Egyd Gstättner gelingt es, mit ironischem Blick die Schwere der Lieblichkeit und die Geschichte eines Künstlers zu erzählen, der in Grado und in seinem Hotel, dem „Geisterschiff“, versuchte, sein Leben in den Griff zu bekommen. Ein fesselnder, Augen öffnender Künstlerroman, ein Lesevergnügen.
Egyd Gstättner, geboren 1962, ist freier Schriftsteller und Publizist. Er lebt in Klagenfurt.
Lesung mit Egyd Gstättner „Das Geisterschiff. Ein Künstlerroman“ Donnerstag, 13. Dezember, 19 Uhr, Museum Georg Schäfer, Brückenstraße 20, Tel. (09721) 514825 oder 514820. Karten im Vorverkauf für 8 Euro (ermäßigt 6 Euro) an der Museums-, Abendkasse 10/8 Euro. Infos: www.museumgeorgschaefer.de