14 Jahre lang hat Oberstudiendirektorin Edith Kaminski das Olympia-Morata-Gymnasium geleitet, jetzt ist Schluss, geht es auf die berufliche Zielgerade, wie stellvertretende Schulleiterin Christina King bei der Begrüßung der Gäste sagte. Zur Feier, die von der Schul-Jazzband unter Leitung von Carolin Zitzmann umrahmt wurde, waren nicht nur OB Sebastian Remelé und die Ministerialbeauftragte, leitende Oberstudiendirektorin Monika Zeyer-Müller, gekommen, sondern auch viele Schulleiter der Region, Freunde, Kollegen und Weggefährten.
Eine tragende, die Schule prägende Rolle, so Christina King, habe Edith Kaminski in diesen Jahren an der Schule gehabt. Die Bläserklasse, Spanisch als 3. Fremdsprache und Austauschprogramme mit Spanien und Tschechien – das sind nur einige der Projekte, die Kaminski angeschoben hat. „Kombinationsfähigkeit und planerische Übersicht“ habe sie bewiesen. „Probleme sind dazu da, gelöst zu werden“, sei ihre Devise. Lösungen zu finden, zeichne sie genauso aus wie ihr „Adlerauge für Tippfehler“.
Den beruflichen Lebensweg von Edith Kaminski, die beinahe 41 Jahre im Schuldienst war, skizzierte die Ministerialbeauftragte Monika Zeyer-Müller. In Würzburg Lehramt studiert, in Bad Kissingen die erste Stelle angetreten und später am Schönborn-Gymnasium in Münnerstadt, sei Kaminski dank außerordentlicher menschlicher und pädagogischer Qualitäten mit vielen Tätigkeiten betraut worden, die über den reinen Unterricht hinaus gehen, die aber Verantwortung und Engagement verlangen. Dabei habe sie sich durch ihre kollegiale Art ausgezeichnet. „Ich habe selbst erlebt, wie sie einer Kollegin, die einen Unfall mir ihrem Auto hatte, ganz selbstverständlich das eigene lieh“, erinnerte sich Zeyer-Müller. Zwischen Bewahrung und der Umsetzung neuer Strukturen habe sie es verstanden, die Schule geschickt und mit Augenmaß zu leiten.
Schule mit familiärem Geist
Als Sachaufwandsträger, aber auch als Vater, sprach OB Sebastian Remelé. Als Sachaufwandträger lobte er Kaminskis angenehme und unaufgeregte Art, mit der sie es verstand, die Stadt von Baumaßnahmen zu überzeugen. Gemeinsam sei es gelungen, einiges zu investieren und zu sanieren. Zum Beispiel die Toilettenanlagen und die sind, wie jeder weiß, beinahe an jeder Schule ein heikles Thema. Dass der Geist dieser familiär geführten Schule erhalten geblieben ist, dass die Schüler sich wohl fühlen in der Schulgemeinschaft, hat er auch als Vater erfahren dürfen.
Oberstudiendirektor Ulrich Wittmann, Leiter der benachbarten Rathenau-Schulen, erinnerte an all die Neuerungen – von amtlicher Schulverwaltung bis Datenschutzgrundverordnung –, die man in den vergangenen Jahren, auch gemeinsam, umgesetzt habe. Mit Worten wie „Wirklich stolz sein können wir auf das, was unsere Schüler mit unserer Hilfe erreicht haben“ bedanke er sich für die Zusammenarbeit.
Das G8 und die 8 G-Worte
Axel Schöll, Vorsitzender des Elternbeirates, hatte einen großen weißen Rosenbusch mitgebracht, Sigrid Schäd, Vorsitzende des OMG-Freundeskreises unter anderem ein OMG-Brotzeitbrettchen. Oberstudienrätin Silke Beutner (Personalrat) hatte die Charaktereigenschaften von Edith Kaminski, die mit Einführung des G8 an die Schule gekommen war, in 8G zusammengefasst: Gymnasium, Gemeinschaft, Gewissenhaftigkeit, Gründlichkeit, Gebäude, Geduld, Großzügigkeit und jetzt Zeit zum Genießen.
Schülersprecher Linus Trapp hat sich bemüht, wie er in seiner launigen Rede ausführte, „leichte Fehltritte oder missratene Argumente der Schulleiterin“ zu finden, aber keine gefunden. Ganz im Gegenteil. „Die Tür zum Direktorat stand immer offen, manche Vorschläge der SMV wurden von ihr gar inhaltlich aufgewertet.“ Mit einem Wellness-Gutschein bedankten sich die Schüler. „Ist eine reizvolle Aussicht von einem Schwimmbad ins nächste zu steigen“, bedankte sich Kaminski schlagfertig, womit sie auf die Probleme mit dem Wasser im Keller des OMG anspielte.
Raupen und Schmetterlinge
Edith Kaminski selbst hatte sozusagen das Anekdoten-Büchlein aus den Tagen ihres Wechsels an das OMG aufgeschlagen. „Mit mir kam das G8, mit mir geht es wieder, ich war es nicht“, bemerkte sie unter Beifall. Mit Sprüchen wie „Man muss eine Menge Raupen ertragen, um Schmetterlinge sehen zu können“ oder „Humor ist der Knopf, den man braucht, damit einem nicht der Kragen platzt“, ist eigentlich schon alles gesagt, was Schule in all seinen Facetten ausmacht. Ein paar Wochen, bis zum Beginn der Ferien hat sie ja noch um diesen Schulalltag zu genießen.