zurück
Gochsheim
Edeka-Lager in Gochsheim wird bestreikt
Ver.di hat die Beschäftigten des Groß- und Außenhandels zum Warnstreik aufgerufen. Sie verlangen mehr Geld. Für die Branche ist eine weitere Forderung enorm wichtig.
Warnstreik vor dem Edeka-Lager in Gochsheim. Die Beschäftigten fordern 6,5 Prozent mehr Geld sowie den Tarifvertrag wieder für allgemeingültig zu erklären.
Foto: Peter König | Warnstreik vor dem Edeka-Lager in Gochsheim. Die Beschäftigten fordern 6,5 Prozent mehr Geld sowie den Tarifvertrag wieder für allgemeingültig zu erklären.
Stefan Sauer
Stefan Sauer
 |  aktualisiert: 03.12.2019 11:15 Uhr

Den Warnstreik im bayerischen Großhandel hat die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di ausgeweitet. Seit Freitagmorgen sind auch die Beschäftigten des Edeka-Lager-Standorts Gochsheim zum Ausstand aufgerufen. Seit 4 Uhr ist die Belegschaft mit der Frühschicht im Ausstand. Über die Morgenschichten verteilt haben sich laut Ver.di-Streikführer Peter König "deutlich über 70 Prozent" der Mitarbeiter an dem Warnstreik beteiligt. Über den Vormittag verteilt seien dies 75 Streikende gewesen.

6,5 Prozent mehr Geld gefordert

Laut König hat die Geschäftsführung geklagt, dass schon jetzt, noch vor der zweiten Verhandlungsrunde,  zum Streik aufgerufen werde. Das habe aber gute Gründe: "Wir wollen einen Tarifabschluss, schnell und knackig", sagt König. Laut der zentralen Pressemitteilung der Gewerkschaft hat der Streikauftakt gezeigt, "dass die Beschäftigten über das Verhalten der Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen mehr als verärgert sind". Diese hätten in der ersten Verhandlungsrunde am 8. April die Ver.di-Forderung schlicht abgelehnt und selbst gar kein eigenes Angebot gemacht, was "die Geduld der Beschäftigten überstrapaziert" habe.

Die Forderungen lauten 6,5 Prozent mehr Geld, 100 Euro mehr im Monat für Auszubildende sowie eine Erhöhung der Zulage für besondere Tätigkeiten von 60 auf 80 Euro im Monat. Und: Die Tarifverträge im Groß- und Außenhandel sollten wieder für allgemeinverbindlich erklärt werden. Gerade dies sei eine wichtige Forderung, damit sich nicht weiterhin 70 Prozent der Arbeitgeber ausklinken und die Tariftreuen so übervorteilen könnten, so König. Nur noch 30 Prozent in der Branche hielten sich an den ausgehandelten Tarifvertrag.

Streik auf Samstag ausgeweitet

Die Stimmung der Streikenden beschreibt König als gut und kämpferisch. Freitagmittag teilte er dieser Redaktion mit, dass die Streikversammlung beschlossen habe, den Ausstand im Gochsheimer Edeka-Lager auf Samstag auszudehnen. Damit solle die Streikwirkung verstärkt und verhindert werden, dass fürs Wochenende unter großem Stress der Beschäftigten nachgearbeitet wird.

Mit einer wirtschaftlichen Leistung von mehr als 130 Milliarden Euro jährlich ist laut Ver.di der bayerische Großhandel, "gemessen am Umsatz, die deutlich größte Branche in Bayern". Ohne den täglichen Einsatz der rund 260 000 Beschäftigten seien diese Zahlen nicht zu erzielen. Die nächste Verhandlungsrunde findet am kommenden Freitag, 10. Mai, in München statt.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Gochsheim
Stefan Sauer
Arbeitgeber
Arbeitnehmer
Großhandel
Lohnabschlüsse
Mitarbeiter und Personal
Streikende
Streiks
Tarifverhandlungen
Ver.di
Verhandlungen
Warnstreiks
Wirtschaft in Schweinfurt
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top