Gibt man im elektronischen Textarchiv der Zeitungsgruppe Main-Post seinen Namen ein, bekommt man 336 Treffer. Und das Archiv berücksichtigt Beiträge erst seit 1998. Ed Sperber, der unermüdliche Jazzer, ist schon ein paar Jahre länger unterwegs. Am Samstag, 28. April, feiert er sein 50-jähriges Bühnenjubiläum mit einem Benefizkonzert im Theater der Stadt Schweinfurt.
Zuvor, am 23. März, wird er 75 Jahre alt. Man sagt das gerne über Jubilare, aber in diesem Fall stimmt es: Das Alter sieht man ihm nicht an. Ed Sperber ist braungebrannt und wirkt so vital wie eh und je. Die Bräune kommt vielleicht noch von den Kreuzfahrten, auf denen er hin und wieder als Musiker unterwegs ist– zu weitaus komfortableren Bedingungen als in der Anfangszeit. „Wir sind da wie Gäste untergebracht, das ist richtig luxuriös“, sagt Ed Sperber. Früher, in den ersten Jahren als Profimusiker, war das Leben härter. Da sind sie schonmal für ein Konzert mit dem Auto von München nach Hamburg gefahren und in der selben Nacht wieder zurück.
„Das Jubiläum bezieht sich nur auf die Bühne“, sagt er, „ ich habe ja schon mit 17 in den Clubs der Amerikaner gespielt.“ Dort hat er auch den Jazz entdeckt, sagt der Schweinfurter Musiker. Nach eher erfolglosen (weil halbherzigen) Anfängen auf der Geige entdeckte er mit 13 die Klarinette, mit 14 spielte er in einer ersten Band, mit 15 kam das Saxophon dazu. Mit 16 hatte er sein erstes Engagement im Schweinfurter Orchester Oskar Emmert. Und dann kam der Jazz, der sein ganzes weiteres Lebens bestimmen sollte. Seine erste eigene Band mit Henry Gresser, Harald Hutzler, Helmut „Stöss“ Sauer, Helmut Brändlein und Werner Meixelsperger gewann 1960 den Vorentscheid beim Nordbayerischen Jazzfestival der Amateure, auf Bundesebene gewann Sperber dann die Solisten-Wertungen für Alt- und Tenorsaxofon.
Danach konnte er ins Profilager wechseln. Er ging auf Tournee durch Europa und Asien, spielte mit Größen wie Charly Antolini, Carola Grey oder Sandy Patton. Von 1977 bis 1998 leitete er das Tanzorchester des Bayerischen Rundfunks in Nürnberg, und von 2001 bis vor „zwei, drei Jahren“ (Sperber) war er Professor an der Hochschule für Musik in Würzburg. Heute spielt er hin und wieder auf Kreuzfahrten oder geht mit seinem Quartett „Kaleidoskop“ auf Tournee, zuletzt dreimal nach Südafrika.
Für das Benefizkonzert im Theater hat er sich der Mitwirkung von Gail Gilmore, der Rockröhre Inga Rumpf (die Jazzstandards singen wird), des Thomas Fink Trios, Erlangen, der B7-Frauenpower, München, der Schweinfurter Ball-Bearing-Jazzband, die er vor 50 Jahren selbst gegründet hat, und von Doc's Bigband aus Stuttgart versichert. Der Reinerlös wird dem Adolf-von-Kahl-Haus der Diakonie zugutekommen.
Was Ed Sperber am liebsten wäre: Dass die Besucher ins Konzert kommen und gleichzeitig der Diakonie spenden: Konto 582, Flessabank, BLZ 793 30 111.
Karten für 30 Euro (Schüler und Studenten 20 Euro) an der Theaterkasse, Tel. (0 97 21) 5 14 75 und im Bürgerservice, 51 0.