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SENNFELD
E-Motor für Mountainbiker und Rennrad
Ein Meer aus Fahrrädern: Ausstellung von Neuheiten.
Foto: Landgraf | Ein Meer aus Fahrrädern: Ausstellung von Neuheiten.
Gerd Landgraf
Gerd Landgraf
 |  aktualisiert: 11.12.2019 19:47 Uhr

Die Winora Group bleibt im Gespräch. Vor drei Jahren hatte der Fahrradhersteller aus Sennfeld mit dem E-Mountainbike einen Weg eingeschlagen, der bei wenigen eine dafür umso größere Begeisterung hervorrief, der von der Puristen unter den Freunden des Geländefahrrades jedoch als Unding geächtet wurde. Heute boomt das E-Mountainbike, verspricht totalen Fahrspaß irgendwo zwischen „man tritt selbst“ und Motocross. Heuer hat die Winora Group der Fachwelt auf der weltgrößten Fahrradmesse Eurobike in Friedrichshafen im August das erste Serien-E-Rennrad vorgestellt, also den Porsche unter den E-Bikes. Die Meinungen sind wieder einmal geteilt.

Am Wochenende hatten Winora mit seinen Marken Sinus, Winora, Haibike und Staiger und – erstmals dabei – Hercules (gehört wie Winora zu dem niederländischen Accell-Konzern) zur Hausmesse auf 6500 Quadratmetern Ausstellungsfläche in die Sennfelder Max-Planck-Straße eingeladen. An den drei Tagen kamen über 3000 Fachbesucher, darunter gut 1000 Fahrradhändler aus ganz Europa.

Mit Hercules bietet Winora für jeden alles. Hercules steht für das unverwüstliche Zweirad, wobei sich die Marke aktuell erstmals auf dem sportiven Bereich versucht und zwei Mountainbikes-Modelle auf den Markt bringt. Winora selbst steht für das Familienfahrrad, Staiger für die gehobene Qualität (bei den E-Bikes Sinus) und Haibike für den Sportbereich, wobei insbesondere Haibike weltweit für Schlagzeilen sorgt – durch Innovationen und mit der erfolgreichstens deutschen Mountainbikerin Sabine Spitz, die 2012 olympisches Silber gewann.

Wie in Friedrichshafen, so war auch in Sennfeld das Superrace (E-Rennrad) der Hingucker – neben den E-Mountainbikes, die bei Haibike wegen des besseren Überrollverhaltens und dem höheren Komfort weitgehend mit den größeren Reifen (27,5 und 29 statt 26 Zoll) unterwegs sind. Größer ist auch der Federweg der Gabeln geworden – bis 180 Millimeter. Zu meistern ist damit das schroffe Gelände der Downhill-Fahrer, die in den sommerlichen Alpen auf Abfahrten unterwegs sind, auf denen der Normalradler sein Gefährt nicht einmal schieben möchte. Dank E-Motor kann der Sportler mit den neuen Modellen den Berg auch wieder erglimmen. Bislang fand die Bergfahrt per Sessellift statt.

Weitere Hinschauer auf der Hausmesse waren die Lichtanlagen samt Fernbedienung und dem Rückstrahler im Sattelrohr, die sich Winora hat patentieren lassen, die überdies ihren Lichtkegel in Fahrtrichtung halten. Zu den Weltneuheiten zählen die mit SRAM im Schweinfurter Maintal entwickelten intelligenten Dämpfer-Systeme für das Mountainbike. Stolz ist Winora auf seine kompletten Fahrwerke, auf die hydraulischen Scheibenbremsen, die jetzt auch die Rennradfelge aerodynamischer machen, auf im Rahmen versenkte Kabelzüge und die elektronischen Rennradschaltungen. Viel besucht war auf der Messe der Teilehandel von Winora. 16 000 unterschiedliche Artikel bietet das Hochregallager. Für die Fachhändler hat Winora beim Zubehör mit „XLC“ eine eigene Marke, die vom Handschuh bis zur Fahrradklingel alles bietet, natürlich auch die Rückspiegel, die die schnellen E-Bikes (Motorunterstützung bis 45 Kilometer pro Stunde bei Helm- und Versicherungspflicht) brauchen. Eine Weltneuheit hat auch Hercules – Cargo-Räder, ebenfalls mit E-Motor, die 190 Kilogramm (mit Fahrer) tragen.

 
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