
Outfit auswählen, Foto schießen, hochladen – und schon sehen bis zu 45 000 Menschen auf Facebook seine Bilder. Maximilian Seitz aus Schweinfurt ist Modeblogger und designt inzwischen selbst Kleidung. Alles mit gerade einmal 18 Jahren – und zunehmendem Erfolg.
Entstanden ist Maximilians Leidenschaft für Mode und das Bloggen darüber eher zufällig. Mit 15 stellte er zum ersten Mal Bilder von
sich und seinen Outfits ins Netz und stieß damit schnell auf Resonanz. „Von der Szene der Modeblogger habe ich da gar nichts gewusst“, sagt er heute.Die Szene ist groß und hat mittlerweile Prominente hervorgebracht, die es mit ihrer Fan-Schar locker mit Hollywoodstars aufnehmen können.
Blogger wie Dagi Bee oder Sami Slimani erreichen mit ihren Mode- und Styling-Tipps auf Youtube weit über eine Million Abonnenten. Besonders Teenager und unter ihnen wiederum vor allem Mädchen schauen, kommentieren und teilen die Fotos und Videos in den sozialen Netzwerken. Die wichtigsten Kanäle für Modeblogger sind Youtube, Instagram und Facebook.
Auf Letzterem ist auch Maximilian Seitz seit 2012 mit einer eigenen Seite vertreten. Die Zahl seiner Anhänger geht zwar noch nicht in die Millionen. Mit fast 45 000 Fans ist er in der Szene im deutschsprachigen Raum aber längst kein Unbekannter mehr.
Irgendwann, sein Blog hatte da schon ein paar Tausend Fans, bekam er kostenlos Klamotten von großen Modefirmen zugeschickt und präsentierte dann die. „Blogger sind die Werbung von heute. Wenn gute Freunde etwas vorschlagen, ist das für die Unternehmen viel gezieltere Werbung“, sagt Maximilian.
Dass er mit seinen Bildern und Posts einmal so populär werden würde, damit hat der Schweinfurter zu Beginn seiner Blogger-Karriere nicht gerechnet. „Ich habe alles nur aus Spaß angefangen“, sagt er. Und auch heute betreibt er das Bloggen als Hobby. Denn eigentlich macht Maximilian eine Ausbildung zum Verkäufer, bis zum Sommer besuchte er eine private Wirtschaftsschule. Woher kommt seine Begeisterung für Mode? Maximilian glaubt: „Das habe ich auch von meiner Oma Friederike. Sie ist immer funkig angezogen.“
So funkig, dass Maximilian sie gelegentlich schon mal bittet, für ihn zu modeln. Ein Bild auf Facebook zeigt sie lässig mit Goldkette und Sonnenbrille in einem Oberteil mit Leopardenmuster an den Ärmeln.
Entworfen hat das Kleidungsstück ihr Enkel. Denn seit mehr als einem Jahr präsentiert Maximilian Mode nicht nur, er entwirft und verkauft auch eigene Kreationen. Sein Label heißt wie er – Maximilian Seitz. T-Shirts, Caps, Mützen und noch einiges mehr hat er in seiner Produktpalette. „Alles hochwertig und Fairtrade“, wie Maximilian betont. Einmal hat er in seinem kompletten Freundeskreis alte Jeans gesammelt, um daraus Applikationen und Taschen zu nähen.
Seinen eigenen Stil beschreibt er als „trashig, so wie die 80er und 90er. Ich selbst versuche, Dinge zu tragen, die nicht alle tragen.“ Derzeit ist die Mode für Maximilian noch ein Hobby. „Die Ausbildung geht vor“, sagt er. Gleichzeitig träumt er aber davon, „irgendwann einmal selbst einen Laden zu eröffnen“. Und dort seine Mode zu verkaufen.
Wie die Branche funktioniert, weiß Maximilian spätestens seit dem vergangenen Jahr. Da war er zum ersten Mal in Berlin auf der Fashion Week. Damals gab's noch extra schulfrei. „Da geht es darum, Leute zu treffen und Netzwerke aufzubauen“, sagt er. Bei der nächsten Fashion Week im Januar ist er wieder dort, ein Sponsor ermöglicht den Aufenthalt. Dieses Mal zieht Maximilian alles noch eine Nummer größer auf. Begleitet wird er dann von drei Fotografen – und einem Kamerateam.
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