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Werneck
Durch "Fenster in die Vergangenheit" blicken
Die neuen Schautafeln zur Geschichte stellten Bernd Göbel (rechts), Vorsitzender des Historischen Vereins, und Altbürgermeisterin Edeltraud Baumgartl vom Festkomitee '800 Jahre Werneck' vor.
Foto: Silvia Eidel | Die neuen Schautafeln zur Geschichte stellten Bernd Göbel (rechts), Vorsitzender des Historischen Vereins, und Altbürgermeisterin Edeltraud Baumgartl vom Festkomitee "800 Jahre Werneck" vor.
Silvia Eidel
 |  aktualisiert: 22.10.2022 02:37 Uhr

Große und üppig gestaltete Schautafeln mit historischen Fotos und Informationen ziehen derzeit an etlichen Plätzen in Werneck die Blicke auf sich. Als "Fenster in die Vergangenheit" machen sie aufmerksam auf die reichhaltige Geschichte des Ortes, der 2023 ein großes Jubiläum feiert: Vor 800 Jahren wurde Werneck zum ersten Mal schriftlich erwähnt.

Auch wenn Siedlungsspuren bei Werneck schon viel älter sind, ist ein schriftliches Zeugnis "erst" von 1223 bekannt. In einer Urkunde bestätigt der damalige Papst Honorius III., dass Bodo von Ravensburg seine Burg Werneck dem Deutschen Orden geschenkt hat, weiß Bernd Göbel. Er steht dem Historischen Verein vor, der sich um die Aufarbeitung der Geschichte kümmert und inhaltlich das Jubiläumsjahr mit zahlreichen Aktionen gestaltet.

Neugierig interessiert bleiben immer wieder Passanten an den insgesamt zehn Schautafeln im ganzen Ort stehen. Radfahrer steigen ab und lesen am Balthasar-Neumann-Platz, in der Spitalstraße, am Hahnenhof, dem Brauereigasthof oder dem Schloss, wie sich die Orte verändert haben und welche Bedeutung sie einst hatten.

"Für die älteren Wernecker sind es Erinnerungen an früher, als hier noch die Kirche und das Amtsgerichtsgebäude standen", weiß Göbel am zentralen Platz, der ursprünglich Vor- und Wirtschaftshof der Burg war. Für die jüngeren und für Wernecker Neubürger, aber auch für Touristen wird deutlich, welche Entwicklung die Gemeinde genommen hat, ergänzt Altbürgermeisterin Edeltraud Baumgartl.

Sie koordiniert im Organisationsteam zum Festjahr 2023 die vielen Aktionen, sie ist auch Bindeglied zu Vereinen und zur Gemeinde. Diese finanziert die 1,80 Meter großen Schautafeln aus Alu-Dibond-Verbundplatten mit, die die ortsansässige Firma Sieke Design kreierte. Zuschüsse zu den Gesamtkosten von 15.000 Euro erhält der antragstellende Historische Verein über das Regionalbudget des ILE-Zusammenschlusses Oberes Werntal (Integrierte Ländliche Entwicklung).

Über einen QR-Code auf den freistehenden Stelen und Wandtafeln sind weitere Informationen zu den Plätzen und Gebäuden zu erfahren: Seien es die Geschichte der Synagoge, die Mühlenwern oder der Bunker-Eingang an der Schönbornstraße.

Im aktuellen Jubiläumsjahr "50 Jahre Großgemeinde Werneck" sollten auch die zwölf anderen Gemeindeteile solche geschichtsträchtigen "Fenster in die Vergangenheit" erhalten können. "Wir wollten ihnen aber vom Historischen Verein nichts aufdrücken", erklärt Bernd Göbel. Sieben Dörfer meldeten sich und brachten Informationen. Die ersten Schautafeln, etwa am ehemaligen Rathaus in Ettleben, sind inzwischen montiert.

"Die neuen ‚Fenster in die Vergangenheit‘ sind das Tor zum Jubiläumsjahr."
Edeltraud Baumgartl, Altbürgermeisterin

Um alle 13 Wernecker Gemeindeteile zu verbinden, führt wiederum ein QR-Code auf den Stelen zu einer Fahrradtour, der "Tour Kultur", die über den Routenplaner Komoot generiert wird. Mittels der Navigations-App werden die Sehenswürdigkeiten auf der 43 Kilometer langen Rundtour erfahren.

Zu den weiteren Vorhaben im Jubiläumsjahr "800 Jahre Werneck" zählen informative Ergänzungen zu Straßenschildern, eine eigens geprägte Münze und die Herausgabe einer Chronik aus sechs Bänden zu je 100 Seiten. Sechs kreative Veranstaltungen mit Musik und Geschichte an passenden Plätzen, etwa dem ehemaligen Forsthaus, der Ziegelei oder dem Schloss, werden über das Jahr verteilt die Historie erlebbar machen.

Ein echtes Festjahr wird 2023 nicht nur deshalb werden, sondern auch weil am 23. Juli ein großes Schlossparkfest unter Mithilfe vieler Vereine steigen wird. Darüber hinaus feiert die Freiwillige Feuerwehr ihr 150-jähriges Bestehen, der Obst- und Gartenbauverein sein 125-jähriges und die Eigenheimer ihr 60-jähriges, weiß Edeltraud Baumgartl. Deren Vereinsvorstände zählen zum Organisationsteam des Jubiläumsjahres um Bernd Göbel, Rainer Klingert und Peter Vanselow.

"Die neuen ‚Fenster in die Vergangenheit‘ sind das Tor zum Jubiläumsjahr", formuliert es die Altbürgermeisterin. Sie zu öffnen, dürfte sich lohnen.

Ein großes Banner mit dem Logo '800 Jahre Werneck' weist am Ärztehause am Balthasar-Neumann-Platz auf das Jubiläumsjahr 2023 hin.
Foto: Silvia Eidel | Ein großes Banner mit dem Logo "800 Jahre Werneck" weist am Ärztehause am Balthasar-Neumann-Platz auf das Jubiläumsjahr 2023 hin.
 
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