Die Heidenfelder Mehrzweckhalle ist gut gefüllt, auf Abstand natürlich. Karlheinz Paulus, Leiter der Energieagentur Unterfranken und in Kooperation mit der Verbraucherzentrale unterwegs, ist überrascht, mit so vielen Besuchern hat er nicht gerechnet. Doch das Energie-Thema "Wege aus dem Förderdschungel" kommt an: Viele Häuser sind energetisch in die Jahre gekommen, andere wollen neu bauen und dafür gibt es Förderungen.
Mit der Verabschiedung des "Klimapaketes 2030" gelten neue Richtlinien, die C02- Steuer, mit der die Bundesregierung die Klimaschutzziele, sprich eine Minderung der CO2-Emmissionen bis 2030 um 55 Prozent erreichen will, gilt ab 2021. Sprit, Heizöl und Gas werden also teurer für Autofahrer, Hauseigentümer und Mieter, gleichzeitig sind die Fördermöglichkeiten für potentielle Sanierer und Hausbesitzer attraktiver geworden. Und so sollte man schon ganz genau rechnen, findet Paulus, für welchen Energieträger man sich beim Heizungstausch entscheidet und wie die vielleicht auf den ersten Blick kostenintensivere ganzheitliche Sanierung inklusive Fenstertausch und Dämmung förderfähig sinnvoll zu stemmen ist.
An die Zukunft denken steigert den Wert, sagt Paulus und führt langfristig zum energetisch optimierten, vielleicht bei den Baumaßnahmen bereits bedachten barrierefreien "Wohlfühlhaus". Auch die Energieberatung wird gefördert, wie der Energiefachmann betonte. Die Basisberatung der Verbraucherzentrale ist sogar kostenlos, der Gebäude-Check, den anschließend der Energieberater für 30 Euro daheim durchführt, schon der erste Schritt zum Sanierungsfahrplan. Vor Ort werden Energiesparpotentiale ausgelotet, Geräte geprüft, Handlungsempfehlungen formuliert und Fördermöglichkeiten aufgezeigt.
Aktuell gibt es zwei Fördertöpfe: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle - kurz BAFA - fördert Heiztechnik mit Nutzung erneuerbarer Energien (Solarkollektoren, Wärmepumpen oder Holzpelletheizungen) in bestehenden Gebäuden, außerdem auch sogenannte Hybridheizungen, die zwei oder mehr Energieträger kombinieren. Und die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zielt mit ihrem CO2-Gebäudesanierungsprogramm zum energieeffizienten Bauen und Sanieren auf Maßnahmen rund um die Gebäudehülle, sprich Fenster, Dach und Fassade.
Je Wohneinheit können förderfähige Kosten in Höhe von maximal 50 000 Euro für einen Zuschuss verwendet werden, wie Peter Krenzer nachfragte. Ganz wichtig: Der Energieberater ist eingebunden und der Antrag auf Förderung muss vor Beginn der Baumaßnahme gestellt werden, die Bewilligung geht schnell und unbürokratisch. Gefördert wird auch der sogenannte hydraulische Abgleich - eine Heizungsoptimierung und notwendige Basis zur einwandfreien Funktion des Heizungssystems samt Wärmeabgabe.
Neben Zuschüssen und Förderungen über Kredit können seit Anfang 2020 energetische Einzelmaßnahmen bei selbst genutzten Ein- und Zweifamilienhäusern steuerlich geltend gemacht werden. Einen Exkurs gab es noch in punkto Wärmepumpen, sie sind energetisch sinnvoll, findet Paulus, zum Wärmen und Kühlen.
Viele wichtige Informationen also, wie Bürgermeister Peter Gehring abschließend dankend feststellte, rund um das energieoptimierte Haus der Zukunft, in dem man im besten Falle lebt, heizt, kühlt und tankt.
Alle wichtigen Infos zum Thema unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de .