Ewald Vögler hat lange Zeit beim Wasserwirtschaftsamt gearbeitet, auch Starkregen war schon öfters Thema in der Gemeinde. Entsprechend sprach der Bürgermeister aus fachlicher Erfahrung, als es im Gemeinderat um die Flutkatastrophe im Westen Deutschlands ging. "Das kann uns auch passieren", stellte der Rathauschef prinzipiell fest, mit Blick auf Bäche wie den Erleinsbach, die als vermeintliche Rinnsale "daherplätschern" würden: "Auch da ist Landunter möglich". Sobald Hochwasser auf der Straße stehe, sollte man sich in Sicherheit bringen – und das nicht im Auto. Ein Kubikmeter Wasser in Bewegung wiege eine Tonne: "Seid auch baulich auf der Hut." Gemeinderätin Birgit Reinhart fragte nach, ob es Übungen und Evakuierungspläne für den Kindergarten gebe, wo üblicherweise der Brandschutz im Mittelpunkt stehe. In allen neugebauten öffentlichen Gebäuden gebe es Sicherungssysteme, hieß es von Rathausseite, nur eben keine Garantie, wie sich Unwetter in Zukunft entwickeln.
Nicht allzu dramatisch sah es im Halbjahresbericht der Kämmerei aus, den Kerstin Frankl lieferte. Viele geplante Investitionen könnten nicht umgesetzt werden, hieß es seitens der Finanzverwaltung, was auch der enormen Nachfrage auf dem Baumarkt geschuldet sei. Knapp 8,1 Millionen Euro sind für den Verwaltungshaushalt anvisiert. Der Vermögenshaushalt sollte 6,4 Millionen Euro betragen, die Entnahme aus den Rücklagen 3,4 Millionen Euro – was durch die geschobenen Maßnahmen aber wohl nicht nötig sein wird. "Die Gewerbesteuer entwickelt sich gar nicht so schlecht", stellte Vögler fest, allerdings: "Die Preissteigerung wird uns wehtun". Im Baubereich gebe es Aufschläge von 30 bis 50 Prozent.
Eine feste Tradition ist die Behandlung der Wünsche und Anfragen aus den Bürgerversammlungen. In Dürrfeld wurde der Spielplatz vom Gremium besichtigt, wo es auf jeden Fall eine Neugestaltung geben soll. "Unfallgefahr" habe dank regelmäßiger Überprüfung nie bestanden, betonte der Bürgermeister. Der Fußweg am Ziegeläckerweg soll ausgebessert, aber nicht befestigt werden. Er münde nur auf einen landwirtschaftlichen Weg, nicht auf eine Straße, hieß es. Bei einer Beleuchtung, nach der Günter Birkner fragte, wäre aufwendiger Tiefbau nötig. Schäden wurden im Außenbereich der Kirche moniert: wo gemäß Luftbild tatsächlich die Gemeinde zuständig ist, am Anbau. Bei Untereuerheim steht der unpopuläre Wasserleitungsbau kurz vor dem Abschluss, in Grettstadt hat der Bürgleinsee zuwenig Frischwasser, um wirklich Badesee zu werden. An der mitunter stark beparkten Kreuzung Am Damm/Dürrfelder Straße Obereuerheim sind nach einem Ortstermin keine Änderungen vorgesehen. Das würde die Probleme eher verschärfen, so Vögler, man werde die Entwicklung des Verkehrsaufkommens aber beobachten. Gegen die Raser denkt die Gemeinde an einen Polizeieinsatz mit Laserpistole. Nicht nur Freunde im Ort hat der Biber, der aber streng geschützt sei, wie der Bürgermeister noch einmal unterstrich. In Absprache mit der Naturschutzbehörde baue man Dämme gelegentlich zurück. Helmut Hartmann fragte nach einem Abfalleimer für die "CSU-Brücke" - hier befürchtet die Gemeinde Müllentsorgung von jedem.
Schon jetzt abgeschlossen wurden die Jagdpachtverträge im Eigenjagdrevier "Grettstadt 1", die eigentlich vom 1. April 2022 bis zum 31.März 2031 gültig sind: mit Stefan Ulrich (für Dürrfeld), Wolfgang Schech (für Grettstadt) und Herbert Seufert (für Obereuerheim). "Wir sind froh, keine Jagdpächter in Buxtehude, sondern Ansprechpartner vor Ort zu haben": Der Rathauschef lobte den guten Draht zu den bewährten Waidmännern. Einen kleinen Gemeindebonus gibt es für die Wahlhelfer der Bundestagswahlen 2021, ein Plus von zehn Euro gegenüber der staatlichen Gratifikation: Als "Erfrischungsgeld" erhalten die Wahlvorsteher, Schriftführer und Stellvertreter 45 Euro, die übrigen Beisitzer 35 Euro.