Die Druckhaus Weppert Schweinfurt GmbH hat Insolvenz angemeldet, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Das Amtsgericht Schweinfurt habe mit Beschluss vom 7. Juli den Sanierungsexperten Peter Roeger von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.
Hettrich: Alles dran setzen, um die schwierige Lage zu meistern
Als Grund für den Insolvenzantrag, der bei bestehender oder drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt werden muss, wird genannt „der überraschende und kurzfristige Wegfall eines wichtigen Großkunden, den das Unternehmen kurzfristig nicht kompensieren kann“. Geschäftsführer Norbert Hettrich: „Wir werden alles daran setzen, um diese schwierige Phase zu meistern. Wir werden den vorläufigen Insolvenzverwalter bestmöglich unterstützen, damit unser Druckhaus wieder erfolgreich ist.“
„Der Geschäftsbetrieb wird nahtlos fortgeführt“
Der vorläufige Insolvenzverwalter Roeger wird mit den Worten zitiert: „Der Geschäftsbetrieb wird nahtlos fortgeführt. Bestehende Aufträge und sämtliche neue Aufträge werden pünktlich bearbeitet und ausgeliefert. Die Kunden können sich darauf verlassen.“
Das Weppert-Angebot reiche von der Mengenfertigung hochwertiger Premium-Print-Produkte im Offset- und Digitaldruck bis hin zu hochindividualisierten Produktlösungen, heißt es weiter. Das Druckhaus arbeite mit mehreren Kooperationspartnern zusammen wie etwa dem Online-Druckportal xposeprint.de sowie dem Web-to-Print-Portal Vip Print. „Der Insolvenzantrag gilt jedoch nur für die Druckhaus Weppert Schweinfurt GmbH.“
Gehälter der 150 Mitarbeiter sind über Insolvenzgeld gesichert
Der Betrieb im Schweinfurter Hafengebiet beschäftigt rund 150 Mitarbeiter. „Auf einer Versammlung wurden die Beschäftigten über die aktuelle Situation informiert. Die Gehälter der Mitarbeiter sind über das sogenannte Insolvenzgeld gesichert“, so die Mitteilung. In den kommenden Wochen werde der Insolvenzverwalter Sanierungsmaßnahmen umsetzen. Sein Ziel sei es, die Arbeitsplätze zu erhalten.
Neue, profitable Umsätze als Hebel zum Erfolg
Das Unternehmen und der Insolvenzverwalter würden unterstützt von dem Unternehmensentwickler und Restrukturierungsmanager Markus Urrutia von Consabis mit Sitz in Lohr am Main. Laut Urrutia könne auch ein so gut geführtes Unternehmen wie das Druckhaus Weppert einen unvorhergesehenen Umsatzeinbruch nicht verkraften. Die Voraussetzungen für das Druckhaus seien „ausgesprochen gut, eine dauerhafte Fortführungslösung zu erzielen“. Neue profitable Umsätze seien der Hebel zum Erfolg.
Zwei Insolvenzen gab es schon - 2004 und 2009
2004, im 165. Jahr ihres Bestehens, musste die Druckerei Weppert wegen drohender Zahlungsunfähigkeit Insolvenz anmelden.
Norbert Hettrich übernahm das Unternehmen, begann mit 20 der zuletzt noch 34 Mitarbeiter die Geschäfte fortzuführen. Bis 2009 wuchs das Unternehmen auf 80 Mitarbeiter. Da musste Hettrich selbst einen Insolvenzantrag stellen. Hauptgrund laut dem damaligen Insolvenzverwalter war „allgemeiner Auftragsmangel“. Die schwere Wirtschaftskrise von 2008 schlug auf die Druckerei durch.
Vor acht Jahren stieg Flyeralarm ein
Die Lösung damals: Der Würzburger Konkurrent Flyeralarm und Hettrich gründeten zusammen das gemeinsame neue Unternehmen „Druckhaus Weppert Schweinfurt GmbH“. Seither wuchs der Betrieb auf 150 Mitarbeiter. Ein zweiter Produktionsstandort neben der Silbersteinstraße 4 wurde in der Porschestraße eröffnet. Nun, nach dieser neuen Insolvenzanmeldung, sollen also „neue profitable Umsätze der Hebel zum Erfolg sein“.