Auf dem Rasen stehen bunte Stangen. In der Kegelbahn surrt es. Die Schweinfurter Firma dronesecure aus der Gustav-Heusinger-Straße am Hauptbahnhof schult auf dem Freigelände und in den Gebäuden der ehemaligen SKF-Freizeitanlage bei Sennfeld. Aktuell üben Ausbilder der „Deutschen Unfallkasse – BG Verkehr“ den Umgang mit Drohnen.
Beim Steuern der Fluggeräte bekommen die Teilnehmer ein Gespür für die Technik, die immer mehr Sparten der Arbeitswelt erobert. Eineinhalb Tage dreht sich alles um die Drohne – in Theorie und Praxis. Wichtig sind auch die gesetzlichen Bestimmungen beim Einsatz der Vielkönner unter freiem Himmel und besonders in den Produktionshallen oder im Hochregallager.
Sicherheit am Arbeitsplatz
Der Berufsgenossenschaft geht es um die Sicherheit am Arbeitsplatz, weshalb die Ausbildern eine Broschüre zum Umgang mit den Drohnen erarbeiten. In Sennfeld sollen sie ein Gespür an der Fernbedienung und bei der Lenkung per Smartphon sowie für die Einsatzmöglichkeiten der Drohnen bekommen.
Vor wenigen Wochen surrte es über der Schweinfurter Johanniskirche. Die Wetterfahne stand schief. Zur Schadenserkundung musste der Dachdecker nicht aufsteigen. Das Auge einer Drohne zeigte Ausmaß und Ursprung des Schiefstands.
Einsatzmöglichkeiten
Doch Drohnen erzeugen heute längst nicht mehr nur Bilder. Dronesecure arbeitet im gewerblichen Bereich schon länger mit dem Autobauer BMW zusammen, der im Werk Leipzig in der Produktion programmgesteuerte Drohnen einsetzt, die Werkzeug und Material beschichten. Bei der Produktion von Karosserien gelangen die teilweise winzigen Geräte auch in fast jede Ecke und verbrennen sich bei den hohen Temperaturen direkt nach der Pressung keine Finger.
Drohnen werden bei der Suche nach Verschütteten von Lawinenabgängen oder Erdbeben eingesetzt. Eine Drohne sicherte nach dem Einsturz der Autobahnbrücke bei Schraudenbach Beweise. Windräder werden mit den Fluggeräten geprüft. Per Spektralkamera lässt sich der Borkenkäferbefall im Forst feststellen. Mit GPS-Unterstützung werden Feuerwehrmänner oder Rettungssanitäter mit Fluggeräten in Dubai an schwierige Einsatzorte gebracht. Die Verfolgerdrohne zeigt, ob der Hochleistungssportler richtig auf dem Fahrradsattel sitzt.
Der Drohnenführerschein
Wer bei der Inventur Drohnen – etwa in einem Hochregallager – mit einem Abfluggewicht von über zwei Kilogramm einsetzen will, der muss die Mitarbeiter schulen lassen. Der Drohnenführerschein ist für diese Geräte seit Oktober 2017 Pflicht.
Dronesecure hat hier Pionierarbeit geleistet und ist auch als Gutachter anerkannt, der bei Unfällen mit Drohnen gefragt wird und die Ursachen für Schäden an den Drohnen ermittelt. Für das Training mit den Geräten ist die frühere Freizeit- und Sportanlage bestens geeignet. Dort gibt es keine Hochspannungsleitungen und ein Zaun schließt eine Gefährdung von Spaziergängern aus. In den alten (Tennis-)Hallen lässt sich die Registrierung im Bereich der Logistik üben, denn die hierfür bestückte Drohne liest jeden Chip und zeigt, was wo gelagert ist.