Drei Bürgerversammlungen wird es in der Gemeinde Poppenhausen im Jahr 2024 geben. Die Mehrheit der Ratsmitglieder stimmte für diesen, von Bürgermeister Ludwig Nätscher eingebrachten Kompromiss. 2025 – so sieht es die Lösung vor, gastiert dann der Bürgermeister und sein Team in den anderen drei Gemeindeteilen zur Bürgerversammlungen. Ein Antrag von Klaus Hofmann und Guido Spahn (beide Freie Wähler) hatte die Diskussion entfacht. Sechs Versammlung sollten es wieder sein, Spahn erinnerte dabei an frühere Jahre auch an die Gepflogenheiten unter Nätschers Vorgänger Reinhold Stahl. Im Gemeinderat selbst gab es unterschiedliche Argumentationen: Benedikt Karg berichtete, dass Bürger ihm beinahe ausnahmslos den Wunsch nach sechs Treffen, also einem in jedem Dorf, nannten. Corinna Pabst hatte andere Erfahrungen gemacht bei Veranstaltungen und Festen. Am Ende scheiterte der Vorschlag der Freien Wähler mit lediglich fünf Ja-Stimmen, der Nätscher-Idee folgten elf Ratsmitglieder.
Diskussion um Wohnbebauung im Mischgebiet
Eine große Diskussion entfachte die eingereichte Idee in Kützberg in einem "Mischgebiet" nun Wohnungsbau zuzulassen. Bei dem vorgelegten Aufstellungsbeschluss handelt es sich um einen der ersten Schritte auf dem Weg zum Bau. Katharina Wirsching (Bauamt) skizzierte im Sitzungssaal die vielen Entscheidungsstufen, die es benötige, bevor aus dem ersten Ratsbeschluss konkrete Planungen über die Größe der Häuser und deren Tektur entstehen. Nachdem Bürgermeister Ludwig Nätscher die Inhalte für das Areal "Vor dem Bauholz" vorgelesen hatte, antworte Guido Spahn mit einer Mängelliste mit mehreren Punkt. Der vorgelegte Beschlussvorschlag sei ihm zu allgemein, daraus könne man eine Generalgenehmigung für alle möglichen Baumaßnahmen herauslesen, meinte das Ratsmitglied; ähnlich sah es Jürgen Hack, der darum bat, dass der Gemeinderat und der Bauausschuss häufig über den Stand der Dinge informiert werden, damit man die Wünsche der Kommune deutlich in den Planungen wiederfinde. Die Lärmbelästigung während der Baumaßnahmen, auch einer der Punkte aus der langen "Spahn-Liste", griff Isa Kavak auf und bat um möglichst wenig Emissionen. Mit dem Chef der dort ansässigen Firma Schmitt durfte auch ein Bürger in der Ratssitzung sprechen. Er befürchtet für seinen Betrieb, der im nächsten Jahr hundert Jahre alt wird, Klagen der neuen Nachbarn gegen den für seine Baufirma alltäglichen Betriebslärmpegel. Am Ende stimmten zwei Ratsmitglieder gegen den Antrag, der um die von Jürgen Hack gewünschte Ergänzung erweitert wurde.
In Hain darf eine Musterhaus-Siedlung entstehen
In nicht-öffentlicher Sitzung hatte das Gemeindeparlament die Planungen für die "Straßenverbesserungs-Arbeiten" vergeben. Jährlich fasst die Gemeinde dabei kleinere Ausbesserungsarbeiten in allen Ortsteilen in einem Topf zusammen und vergibt dann en bloc Planung und Ausführung. In der Regel investiert Poppenhausen rund 100.000 Euro pro Jahr für diese Sanierungen. In Hain können Musterhäuser entstehen, die Nutzung zu Wohnzwecken bleibt aber verboten. Der Gemeinderat billigte bei einer Gegenstimme den Antrag und stimmte für die Musterhaus-Siedlung im Ortsteil; der Investor verspricht sich so unter anderem auch den Erhalt und den Ausbau von Arbeitsplätzen. Jetzt wird ein dafür notwendiger Bebauungsplan aufgestellt und eine zusätzliche Änderung im Flächennutzungsplan eingeleitet.
Der Prüfbericht über den Haushalt 2024 ist aus dem Landratsamt Schweinfurt in der Verwaltung angekommen und wurde über das Rats-Informationssystem an die Mitglieder des Gemeinderates weiter geleitet. Einen solchen Bericht, das bestätigte Geschäftsleiter Thomas Hahn auf Nachfrage, werde es künftig jährlich geben, 2024 feiert dieses Papier seine "Premiere".