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Dittelbrunn
Dittelbrunns obligatorische Flachdach-Begrünung: Ausnahmen bestimmen bei Carports oft die Regel
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 07.01.2023 02:48 Uhr

Kurz vor Jahresende entflammte im Dittelbrunner Gemeinderat noch einmal eine Grundsatzdebatte über Flachdächer und Dachbegrünung, in der letzten Ratssitzung des Jahres 2022. In Baugesuchen geht es immer wieder um Carports, die von den satzungsgemäßen Auflagen befreit werden sollten: Ab zehn Quadratmeter Flachdachfläche wünscht sich die Gemeinde Begrünung, im Sinne von Umweltschutz, Abwehr von Starkregen-Ereignissen und verbessertem Kleinklima.

Allerdings bestimmen bei den Anträgen immer wieder Ausnahmen die Regel, sei es durch den Wunsch nach einem lichtdurchlässigen Glasdach, bei Versickerung auf eigenem Grundstück, Problemen mit dem Abstand oder einer geplanten Photovoltaik-Anlage auf dem Dach. Man könne einem Hausbesitzer kein Gründach vorschreiben, wenn er sich für 800 Euro ein einfaches Carport aus dem Baumarkt hole, fand Gemeinderat Udo Jablonski. Es drohe die Zweiklassen-Gesellschaft: "Man muss die Menschen im Auge behalten, die es sich nicht leisten können."

Das erntete Widerspruch. Die Kritiker forderten, die Satzung im neuen Jahr noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Bürgermeister Willi Warmuth hat nichts gegen Befreiungen durch den Gemeinderat bei Bauanträgen. Keine Regelung könne die gesamte Lebenswirklichkeit abbilden.

Neubaugebiet "Am Hamberg" musste verkleinert werden

"Grün" soll auf jeden Fall das neue Baugebiet "Am Hamberg" an der Südwestspitze von Hambach gestaltet werden. Angedacht sind 32 Bauplätze. Der Planer habe die gewünschte ökologische Ausrichtung sehr gut umgesetzt, lobte Warmuth. Aufgrund von Baudenkmälern musste die ursprünglich vorgesehene Fläche allerdings verkleinert werden. Ein älterer Aufstellungsbeschluss für den Gemeinderat wurde entsprechend zurückgezogen.

Die Größenordnung sei angebracht, fand der Rathauschef, und aktuell sei Baudruck durch junge Familien vorhanden: "Wir haben kaum Leerstände." Skepsis gab es bezüglich des Erhalts eines landwirtschaftlichen Wegs. Manuela Markert befürchtet Komplikationen mit den Nachbarn, sobald der erste Mähdrescher vorbei fährt. "Wir sind auf dem Land", widersprach Willi Warmuth, den Anwohnern sei das bewusst. Die Aufstellung des aktuellen Bebauungsplans soll im beschleunigten Verfahren erfolgen, ohne Umweltprüfung, Umweltbericht und festgesetzte Ausgleichsflächen. Es gab zwei Gegenstimmen.

Weitere Zusammenarbeit in der Allianz "Oberes Werntal"

Um weitere sieben Jahre verlängert wird die Zusammenarbeit mit der "Interkommunalen Allianz Oberes Werntal", auf Grundlage des neu erstellten Integrierten Ländlichen Entwicklungskonzepts ILEK. Hier war zuletzt die Frage nach den Kosten aufgekommen: Diese bewegten sich in den Jahren 2018 bis 2020 bei 6700, 12.700 und 11.150 Euro. Im vergangenen Jahr gab es nach Verrechnung mit einem Zuschuss 5059 Euro für die Gemeinde.

"Umleerbehälter" zur Müllentsorgung bei Festen und anderen Veranstaltungen können ab nächstem Jahr direkt beim Landkreis geordert werden, in Größen von 1100 und 4500 Litern. Bislang wurde dieser Service über die Gemeinden abgerechnet, was angesichts einer zuletzt schwindenden Nachfrage und eines neuen kommunalen Umsatzsteuerrechts nicht mehr beibehalten wird. Ab 1. Januar hält die Gemeinde nur noch zehn Sondergefäße vor, zur Ausstattung mit Restmüllsäcken, die dann von den Veranstaltern entsorgt werden müssen – als Alternative zur Bestellung eines Kreiscontainers.

 
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