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GELDERSHEIM
Diskussion um teures Turngerät
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 24.09.2014 18:47 Uhr

„Spielplatz-Generalsanierung“ und ein Förderprogramm zur Altort-Entwicklung – das stand auf der Tagesordnung der jüngsten Gemeinderatssitzung. Beschlossen wurde ein teures, aber hochwertiges, multifunktionales Turmspielgerät für den Spielplatz Karolingerstraße anzuschaffen, mit Rutsche, Laufsteg und weiteren Extras: für rund 31 000 Euro plus Kosten für den Fallschutz und den Sand.

Bürgermeister Oliver Brust geht es um Nachhaltigkeit. Eine preisgünstigere Variante, etwa aus reinem Holz, sei langfristig aufwendiger bei Unterhalt und Gewährleistung der Standfestigkeit. „Es hält keine 20 Jahre.“ Laut Verwaltung würden (statistisch gesehen) 84 Kinder im Umfeld den Spielplatz nutzen können, im Nordwesten gehören nur 48 Geldersheimer zur Zielgruppe, so dass eine Priorität bei der Sanierung des Spielgeländes Richtung Stadt gesehen wird.

Keine Begeisterung bei Irmgard Pawlak: Das Geld sei ein „Wahnsinnsbetrag“, in der Realität würden nur wenige Kinder den Spielplatz nutzen. Man hätte die Holzgeräte eben regelmäßig warten müssen. „Lieber gscheit gemacht als fünf Baustellen gleichzeitig“, meinte Thomas Starek, auch andere Gemeinderäte warben für Qualität. Für den Marktplatz wird ein „Wipptier“ (Stahlfeder-Spielgerät) für knapp 632 Euro angeschafft.

Für 6800 Euro erhält der Gemeindefriedhof zwei kleine Abfallmulden, der Abtransport soll zunächst durch den Niederwerrner Bauhof erfolgen, im Rahmen der Interkommunalen Allianz Oberer Werntalgemeinden (für 90 Euro in der Stunde). Die Anschaffung eines eigenen Mulden-Anhängers wurde aus Kostengründen zurückgestellt.

Vorbesprochen wurde ein Förderprogramm zur Innenentwicklung und Dorferneuerung im Altort. „Es soll ein netter Anreiz sein, ausschlaggebend wird es nicht sein“, meinte Brust auf Nachfrage von Ralf Roßkopf. In der ersten Fassung geht es um Häuser im Geltungsbereich, die mindestens 50 Jahre alt sind und ein Jahr lang leerstehen (an dieser Frist gab es bereits Kritik). Als Förderung im Gespräch sind einmalig vier Prozent der bezahlten Investitionskosten, maximal 10 000 Euro. Alternativ würde die Gemeinde auch zehn Prozent auf einen Zuschuss des Amtes für ländliche Entwicklung zahlen im Rahmen der Dorferneuerung (maximal 2500 Euro). Dazu muss eine Hofstelle nicht leerstehen. Martin Schlör regte an, nach Zahl der Kinder einen Familienzuschlag zu gewähren.

Vorgelegt wurde dem Rat auch eine Benutzerordnung für den Saal im Fränkischen Hof, Geldersheims „gute Stube“ ist erstmals auch durch Privatpersonen nutzbar („gegen Entgelt und auf Antrag“).

Von 35 auf 45 Cent pro Einwohner erhöht wurde der Jahresbeitrag für den Tierschutzverein Stadt und Landkreis: auf nunmehr 1200 Euro über mindestens fünf Jahre hinweg.

In Sachen Konversion bestätigte Brust, dass auch die benachbarten Conn Barracks im Gespräch seien, für eine Notgemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber ab 2015, in Ergänzung zur Erstaufnahme in Schweinfurt. Die Immobilien seien nun einmal vorhanden: „Eine Prüfung ist legitim“, so Brust, der Bedarf sei enorm. Das Landratsamt habe zudem nachgefragt, ob eine Unterbringung auch innerorts möglich wäre.

 
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