
Bis man sich wieder in der Disharmonie trifft, um ein Konzert oder einen Kabarettabend zu erleben, wird es wohl noch einige Zeit dauern. Ab Montag, 15. Juni, sind Theateraufführungen und Konzerte zwar wieder erlaubt. In geschlossenen Räumen sind maximal 50 Gäste erlaubt, je nach Größe des Raums, um die Abstandsregelungen einzuhalten. Für die Disharmonie würde das bedeuten: Maximal 15 Besucher. Und das lohne sich weder für den Veranstalter, noch für die Künstler, sagt Geschäftsführer Jürgen Dahlke. "Das kostet mehr, als es uns bringt."
30 bis 35 Besucher wären eine Größe, mit der man wahrscheinlich leben könnte. Aber das lassen die Regelungen im Moment nicht zu. Deswegen gibt's vor der Sommerpause im Juni und Juli kein Programm. So einfach wieder einzusteigen, sei auch nicht so einfach: "Wir brauchen Vorlauf, auch für die Werbung", so der Geschäftsführer.
"Es ist eine Katastrophe", sagt Dahlke. 70 Veranstaltungen wurden schon abgesagt. Vor allem für junge Bands, für Kabarettisten, die gerade anfangen, sich einen Namen zu machen, ist das hart. "Wir haben fast täglich Veranstaltungen". Dahlke erinnert auch daran, dass hinter den Kulissen außer Veranstaltern und Künstlern ja noch viel mehr Leute im Einsatz sind. Techniker, Gastro-Personal, zum Beispiel. Auch sie leiden unter den Beschränkungen. Die Folgen seien noch nicht abzusehen. "Da kommt noch was auf uns zu", meint Dahlke und ist froh, dass es für die Mitarbeiter zumindest Kurzarbeitergeld gibt.

Am 13. März war die letzte Veranstaltung in der Disharmonie. "Frank Fischer war der Rausschmeißer". Auszugehen war damals wohl einigen Leuten nicht so ganz geheuer. 20 verkaufte Plätze blieben leer. Dahlke könnte sich vorstellen, dass die Leute im Moment vielleicht noch gar nicht bereit wären, zu kommen.
Eine Überlegung, wie es weitergehen könnte im Herbst: Veranstaltungen in der Stadthalle oder in der Kulturhalle Grafenrheinfeld anbieten. Da könnten 100 bis 150 Besucher kommen. Kabarettisten wie Bernd Regenauer, Matthias Tretter und Matthias Egersdörfer ziehen immer die Leute an."Da ist alles bis auf den letzten Barstuhl besetzt." Eine weitere Idee wäre, die Künstler an zwei Tagen hintereinander auftreten zu lassen.
Trotzdem wünscht sich Dahlke, dass es möglich sein wird, mehr Besucher in die Disharmonie bringen zu können, hier wieder Programm anzubieten. "Stimmung und Atmosphäre sind hier ganz besonders." Zu Atmosphäre gehört auch, dass es im Sommer ganz schön warm wird oben im Veranstaltungsraum. Das soll sich ändern: "Wir legen uns eine Lüftungsanlage zu", sagt Dahlke.