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Schweinfurt
Direktkandidaten für den Bundestag – Heute: Andrea Graham (Freie Wähler)
Sie sagt was sie denkt und will sich nicht verbiegen lassen. Die Freien Wähler schicken mit Andrea Graham aus Schweinfurt eine politische Newcomerin ins Rennen. 
Andrea Graham, Direktkandidatin der Freien Wähler am Denkmal 'Altes Walzenwehr' am Main, wo sie gerne spazieren geht. 'Ich nehme kein Blatt vor den Mund', sagt sie von sich selbst, pflegt aber auch eine Reihe nachhaltiger Hobbys. Seit 2012 hat sie kein eigenes Auto mehr. 'Des Klimas wegen und weil mir der öffentliche Personennahverkehr reicht.'  
Foto: Helmut Glauch | Andrea Graham, Direktkandidatin der Freien Wähler am Denkmal "Altes Walzenwehr" am Main, wo sie gerne spazieren geht.
Helmut Glauch
Helmut Glauch
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:53 Uhr

Sie ist neu in der Politik, aber auch "frisch und unverbraucht, und ich bin bereit", wie sie ergänzt. Andrea Graham (43) ist die Direktkandidatin der Freien Wähler (FW) im Wahlkreis Schweinfurt Stadt/Land und Kitzingen. Dass die im Fichtelgebirge geborene Friseurin in der Politik landen würde, war ihr in die Wiege gelegt. "Der Vater war in der CSU, die Mutter der SPD zugewandt." Sie selbst hat sich, wenn auch erst 2020, für "die richtige Mischung", die Freien Wähler, entschieden, wie sie sagt. Die "direkte und offene Art und dass Dinge dort beim Namen genannt werden", habe sie bewogen in die Partei einzutreten.       

Seit 2012 lebt sie wieder in Schweinfurt. Mit der Stadt hat sie schon früher, seinerzeit als Gattin eines US-Soldaten, Bekanntschaft gemacht. Nach einigen Jahren in Amerika kam dann der Entschluss aus beruflichen Gründen wieder in die Stadt am Main zu ziehen. "Senioren und Schwerbehinderte, Klima und Tierschutz" nennt Hundehalterin Graham drei Themen, die sie im Bundestag ganz oben auf ihre To-do-Liste setzten würde.

Auch sich nicht Impfen lassen ist eine Haltung 

"Die Leute wollen keine Schönfärberei und weichgespülte Reden mehr", ist sie sicher, sondern "klare Kante und pragmatische Lösungen". Auch deshalb passe sie vom Naturell her gut zu den Freien Wählern. "Ich sage, was ich denke, habe das Herz auf der Zunge", so Andrea Graham über sich. Sie räumt ein, dass man so schnell auch mal "aneckt" und sich nicht nur Freunde macht.      

Nicht nur Freunde gemacht, hat sich auch Hubert Aiwanger mit seiner Haltung, sich noch nicht Impfen zu lassen. Sie selbst – geimpft – verteidigt ihren Parteichef. Auch die Entscheidung sich nicht oder später impfen zu lassen, sei klare Kante und eine Haltung, auch wenn's nicht jedem gefällt . Es könne nicht sein, dass immer betont werde, dass die Impfung freiwillig sei, aber gleichzeitig von Politikern erwartet werde, dass sie sich wie selbstverständlich impfen lassen.        

"Mit Frauen-Power nach Berlin", verkündeten die Freien Wähler Ende März die einstimmige Nominierung von Andrea Graham. Schon bei der Stadtratswahl holte sie als Freie-Wähler-Newcomerin ein respektables Ergebnis. Neben Jessica Klug (Main-Spessart/Miltenberg) ist Graham die zweite FW-Direktkandidatin aus Unterfranken. Dass Frauen bei den Freien Wählern auch ohne Quotenvorgaben Chancen haben, schätzt Andrea Graham, die auch dem "zwanghaften Gendern" nichts abgewinnen kann.

Als bodenständig und direkt sieht sie sich selbst. Eigenschaften, die sie beibehalten möchte, sollte das MdB (Mitglied des Bundestags) vor ihrem Namen stehen. Für ihre Wahlheimat Schweinfurt wünscht sie sich, dass die auch Standort für Arzneimittelproduktion werde, denn "die Voraussetzungen wären gut", wie sie findet und nennt die gute Anbindung an die Verkehrsnetze und die Verfügbarkeit von Baugrund. Die Pandemie habe gezeigt wie wichtig es sei, dass Medikamente im Land hergestellt werden und bei Bedarf schnell zur Verfügung stehen.

Und dann schlägt auch noch ein recht grünes Herz in ihrer Freie-Wähler-Brust. "Nachhaltigkeit ist für mich ein großes Thema", betont sie. Aus alten Dingen Neues machen, Stichwort Upcycling, ist ihr wichtig. "Ich nähe gern, mache Kleidung selbst", nennt sie eines ihres Hobbys, mit denen sie Zeichen setzen will gegen Wegwerfmentalität und Billigklamotten. "Teppiche knüpfen aus Stoffresten" macht ihr Freude. "Spart nicht nur Rohstoff, sondern die Sachen sind individuell und haben Charme". Ihre Liste der Hobbys mit Selfmade-Charakter lässt sich verlängern. "Ich fermentiere Sauerkraut selber und gehe Pilze sammeln", erzählt sie und, dass sie das traditionelle Fotografieren für sich entdeckt hat. "So richtig mit Rollfilm, Entwickler und Fixierer", weshalb sie auch gerade plane, sich ein Fotolabor einzurichten.               

Keine Angst vor neuen Herausforderungen

"Ich bin eine, die keine Angst vor Neuem hat, ich probier's einfach", so Graham, die auch die politische Arbeit mit wachen Sinnen auf sich zukommen lassen möchte. Sollte das nichts werden, hat sie genug Projekte, die noch fertig werden wollen. Zum Beispiel die Familienchronik. "2030 haben wir 500-jähriges Familienbestehen", so Andrea Graham. Ein weit verzweigtes Familiennetz, das es noch fertig zu knüpfen gilt. Der bekannteste Sohn der Familie Ackermann, so hieß die Oma noch, dürfte Erhard Ackermann (1813 bis 1880) sein. Der in der Steinindustrie im Fichtelgebirge tätige Unternehmer gilt als Erfinder des modernen Hartsteinschleifens. "Ohne ihn gäbe es keinen polierten Granit". Andrea Graham selbst will sich, sollte sie gewählt werden, keinesfalls zurechtschleifen lassen: "Ich bleibe, wie ich bin."          

Andrea Graham

Andrea Graham stammt ursprünglich aus Weißenstadt im Fichtelgebirge. Die 43-jährige Friseurin ist geschieden, hat keine Kinder. "Viel in der Natur unterwegs mit meiner Hündin Mona", skizziert sie ihre Freizeit, in der sie auch gerne Hobbys wie Nähen und Teppiche knüpfen pflegt.   
Quelle: hg
 
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Kommentare
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  • J. B.
    Nicht mehr wählbar diese Partei.
    Schuld ist Herr Aiwanger der im rechten Spektrum nach Stimmen fischt nur das er seinen Platz im Bundestag bekommt.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Hier wird die grüne Partei vorgestellt - welche nicht wählbar ist, richtig. Und zwar weil diese im Kern antideutsch ist. Und ob etwas rechts ist, kommt immer darauf an, aus welcher politischen Perspektive man das betrachtet. Linksextreme sind da schnell beim Wort "rechtsradikal oder -extrem".
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