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OBERSCHWARZACH
Die zweierlei Sorten von Wein
Ein Abend des Genusses: 110 Gäste besuchten die Prämierungsweinprobe des Weinbauvereins Oberschwarzach. Im Bild Winzer und Mitglieder des Weinbauvereins, (von links) oben Armin Zehner, Thomas Kraiß, Alfons Hespelein, Manfred Baumann, Andreas Groha und Jürgen Rebhann, unten Robert Ruppenstein, Katja Ruppenstein, Monika Lindner, Birgit Schanz, Thomas Behringer und Reiner Biegner.
Foto: Matthias Beck | Ein Abend des Genusses: 110 Gäste besuchten die Prämierungsweinprobe des Weinbauvereins Oberschwarzach. Im Bild Winzer und Mitglieder des Weinbauvereins, (von links) oben Armin Zehner, Thomas Kraiß, Alfons Hespelein, ...
Matthias Beck
 |  aktualisiert: 11.11.2015 13:08 Uhr

Ein Abend des Genusses war die 13. Auflage der Prämierungsweinprobe des Weinbauvereins Oberschwarzach am Freitag. Man verzeichnete Prämierungserfolge mit Gold-, Silber- und Bronzemedaillen bei regionalen, nationalen und internationalen Sekt- und Weinprämierungen 2013. Im Sebastianihaus wurde eine Auswahl an Weinen in Verbindung mit einem Mehr-Gänge-Menü kredenzt. Der Önologe und Weinfachberater Hermann Mengler vom Fränkischen Weinbauverband führte durch das Programm.

Jürgen Rebhann aus dem Vorstand des Weinbauvereins stellte ihn vor als Leiter der Önologischen Fachberatung des Bezirks Unterfranken sowie Leiter aller fränkischen Weinprämierungskommissionen. „Durch seine außerordentlichen sensorischen Fähigkeiten wird er uns die unterschiedlichen Facetten des Weines näherbringen“, fügte Rebhann hinzu.

Mengler hielt jedoch keinen Fachvortrag, sondern moderierte amüsant. Die etwa 110 Gäste hörten allerlei Anekdoten, Sprichwörter und Hintergrundinfos, die sich um den Wein ranken: Nach Ludwig Feuerbach beispielsweise müsse das Leben wie ein kostbarer Wein mit gehörigen Unterbrechungen Schluck für Schluck genossen werden. Mengler zitierte weiter, dass auch der beste Wein all seinen Reiz verliere, wenn man ihn wie Wasser trinke.

Scheurebe, Silvaner, Weißburgunder, Kerner, Rotling, Müller-Thurgau, Domina und Spätburgunder – stets charakterisierte der Önologe die Weine, die den Besuchern eingeschenkt wurden. Hinzu kamen Menglers Vergleiche mit den servierten Speisen. Nicht nehmen ließ er sich den Vergleich von Wein und Speise mit Mann und Frau. Füreinander gemacht seien sie, aber noch lange nicht beliebig kombinierbar. Weinart, Geschmacksrichtung, Rebsorte und Jahrgang bieten laut dem Önologen die Orientierung beim Wein. Bei den Speisen seien es die Zubereitungsart, der Hauptrohstoff, die Beilagen und vor allem die Soßen. Im Prinzip gäbe es nur zwei Sorten von Wein: Den Dienerwein, der wie leise Musik sich zur Speise füge, und den emanzipierten Wein, dessen Aromen und Fülle jene des Gerichts ideal ergänzten.

So waren auch die Speisen und Weine an diesem Abend zueinander passend gewählt. Das freiwillige Serviceteam aus der Gemeinde schenkte den Gästen die edlen Tropfen ein, dann servierten sie die Speisen. Vor jedem Essen moderierte der Fachmann.

Durchaus wies Mengler darauf hin, dass der Genuss keine quantifizierbare Produkteigenschaft sei, sondern eine an die Situation gebundene Empfindung: „Und auch für Wein gibt es keine Mathematik.“

Noch vieles Weitere hörten die Gäste rund um die Themen Wein, Speise und Genuss. Rebhann bedankte sich zu später Stunde bei Mengler für dessen charmante, amüsante und fachlich kompetente Moderation und überreichte ihm ein Geschenk.

Andreas Groha aus dem Vorstand sprach anerkennende Worte an alle Helfer. Mit dabei waren Marcel Adler mit dem Küchenteam vom Handthaler Forellenhof, die Musiker, das freiwillige Serviceteam sowie die DJK für die Bereitstellung der Räumlichkeiten. Schließlich konnten die Gäste nach dem offiziellen Teil den Abend in geselliger Runde ausklingen lassen. Musikalisch umrahmt hatten die Veranstaltung Verena Wirth an der Querflöte sowie Elke Friedel und Felix Baumann mit Stücken am Klavier.

 
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