Der Grettschter Dreigsang und die Wilden Schlehen aus der Rhön sorgten mit dem musikalischen Abend "In Frankn is schöö" für beste Unterhaltung in der TSV-Halle. Robert Gießübel moderierte mit Anekdoten, Witzen, Gedichtli und Gschichtli.
Den Auftakt übernahm der Gesangverein, Leitung Christopher Kuhn, mit fränkischen Weinliedern. Danach zogen die Hauptakteure des Abends mit Frankenlied und -fahne in die Halle ein. Wolfgang Dürr und Robert Gießübel begrüßten die Gäste in der ausverkauften Halle, wobei letzterer wehmütig feststellte, dass die Mundart auf dem Rückzug sei, weshalb frängische Abende doppelt wichtig wären. "Frängisch is gar net so schwer" behauptete er und belegte das mit entsprechenden Beispielen.
Der Grettscher Dreigsang mit Norbert Kraus, Wolfgang Dürr, Albin Hofmann, Stefan Ulrich, Gerald Joß und Ingrid Wunderlich legte mit einer Polka und dem Zungenbrecher "Wo wolln unnere Küh ihr Hee hi ho? (Wo wollen unsere Kühe ihr Heu hin haben?)" vor. Das unvergessliche Lied "Wo sind die alle her?" von Walter Zänglein forderte das Publikum heraus, die Orte des Schweinfurter Umlandes aufzulisten: Schwaam, Goggsum, Grettscht, Rafld,... Auch den Hollerbaam, der ein Stück von ihrm Labn wär und früher auf jedem Bauernhof stand, wurde musikalisch vom Dreigsang gewürdigt.
Nach kurzem Umbau übernahmen die Wilden Schlehen, bekannt auch als "Kaufmannsware", das Bühnengeschehen. Los ging es mit dem Alfons-Galopp. Die vier Musikerinnen stellten ihre verwirrenden verwandtschaftlichen Verhältnisse dar. Danach bekannten sie, dass sie viele Dinge tun "wegen die Leut", vom Tragen eines engen Kleides bis zur geheuchelten Trauer.
Nach einem Schottisch folgte eine Welturaufführung, nämlich die Hymne über den Grettschter Dreigsang, wobei Albin Hofmann besonders bedacht wurde, denn die vier Schlehen verbinden mit dem Namen "Albin" eine beachtliche Anzahl männlicher Vertreter in ihrem Familienstammbaum. Dem "schönsten Grettschter" widmeten sie einen eigenen lustigen Geburtstagsreigen.
Für die Damenwelt unter den Gästen begründeten sie ihre Aussage "Nehmen's en Alten!" mit den vielen Vorteilen älterer Herren: Den Jungen müssen Sie erst noch füttern, den Alten haben Sie schon so weit! Rekordverdächtig war der Vortrag von 12 Volksliedern in nur zwei Minuten. Wertvolle Finanzipps gab Gießübel. Er erklärte, warum es vorteilhaft sein kann, dass man für ein Kind monatlich Alimente bezahlt, obwohl man gar nicht der Kindsvater ist. Der Dreigsang gab Einblick in die anrüchige Welt der Furzologie und wurden dafür mit viel Gelächter belohnt.
Stefan Ulrich bewegte die anderen Dreigsang-Mitwirkenden zu einer rappigen Version des Bauernmadle, und auch das Kunnerla wurde musikalisch gewürdigt. Die Wilden Schlehen besangen den Bierbauchhasen, gestanden ihren Irrtum ein, als sie zunächst einen Mann mit em großen Bulldog suchten und bewiesen ihre Sprachfertigkeit im Himalaya-Song, in dem sie perfektes Chinesisch darboten.
Ihre enge Verbundenheit mit der Rhön führte zurück in heimatliche Gefilde. Zum Abschluss intonierte der Dreigsang das Lied vom Kanapee. Mit dem gemeinsamen Abschlusslied "Kein schöner Land" klang ein gelungener musikalischen Abend ausklingen.
