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Handthal
Die "Wärmewende mit Holz" war Thema von  Vorträgen im Steigerwald-Zentrum
Brennholzlagerung an einem Gebäude.
Foto: Andreas Leyrer | Brennholzlagerung an einem Gebäude.
Bearbeitet von Michael Mahr
 |  aktualisiert: 24.08.2022 02:41 Uhr

Eine Veranstaltung übers Heizen mitten im Hochsommer? Das Thema "Wärmewende mit Holz" im Steigerwald-Zentrum in Handthal stieß auf reges Interesse, informiert der Trägerverein des Zentrums in einer Pressemitteilung. Dieser sind die folgenden Informationen entnommen:

Holz als Energieträger boome nicht erst seit der Gasversorgungskrise und steigenden Preisen für fossile Brennstoffe. Es setzt bei der Verbrennung so viel Kohlendioxid frei, wie der Baum im Laufe seines Lebens gebunden hat. Auch im Preis schneidet Holz als Energieträger im Vergleich zu fossilen Brennstoffen gut ab. Das hat bei vielen Menschen den Wunsch bestärkt mit Holz, Pellets oder Hackschnitzeln zu heizen.

Die Investition in eine solche Biomasseheizung muss wegen schärfer werdenden Umweltauflagen aber gut überlegt werden. Das Steigerwald-Zentrum in Handthal hatte deshalb Experten vom Technologie- und Förderzentrum Straubing (TFZ) und der Energieagentur Unterfranken eingeladen, um über das Thema "Wärmewende mit Holz" zu informieren.

Holz muss getrocknet werden, bevor es verbrannt werden kann

Zu Beginn klärte Klaus Reisinger vom TFZ über rechtliche und technische Rahmenbedingungen auf. "Entscheidend für eine gute Verbrennungsqualität sind eine bedarfsgerecht dimensionierte Technik, trockene, naturbelassene Brennstoffe und die fachgerechte Bedienung der Holzfeuerung", so der Fachmann.

Besonders bei Einzelraumfeuerstätten wie Kaminöfen könne durch zu feuchtes Holz, ungeeignetes Anzündmaterial, Überladen oder fehlerhafte Regelung der Luftzufuhr viel falsch gemacht werden. Es kann zu ineffizienter Verbrennung, schlechten Abgaswerten und hoher Feinstaubbelastung kommen. Weniger fehleranfällig sind sensorgesteuerte Scheitholz- oder Pelletkessel, die durch weitgehend vollautomatischen Betrieb nahezu den Komfort einer Gas- oder Ölzentralheizung bieten. Reisinger ging auch auf die seit 2015 noch einmal deutlich verschärften Emissionsgrenzwerte und die Übergangsfristen für Bestandsanlagen ein.

Andreas Leyrer vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schweinfurt gab Tipps zum fachgerechten Lagern und Trocknen von Holz. Heizwert und Abgasentwicklung hängen ganz wesentlich vom Wassergehalt ab. Frisches Holz hat einen Wassergehalt von etwa 50 Prozent. Es muss erst auf unter 20 Prozent heruntergetrocknet werden, ehe es verbrannt werden kann. "Auch an einem gut belüfteten, überdachten und sonnigen Lagerplatz dauert das mindestens ein Jahr," erläuterte Leyrer.

Lange Lieferzeiten und ausgelastete Installateure

Die Wirtschaftlichkeit verschiedener Heizsysteme beleuchtete Otmar Körner von der Energieagentur Unterfranken in seinem Vortrag: Noch werden fast drei Viertel aller Wohnungen in Deutschland mit Gas und Öl beheizt. Deren Betrieb werde mit steigenden CO2-Steuer zunehmend teurer. "Die deutlich höheren Investitionskosten für eine Holzheizung werden durch die günstigeren und stabileren Brennstoffkosten vor allem bei hohem Wärmebedarf mehr als ausgeglichen", so Körner. Über die Gesamtlebensdauer einer Heizung hätten Biomasseheizanlagen einen erheblichen Kostenvorteil, vor allem wenn man die Möglichkeit hat, Holz selbst aufzuarbeiten.

Klaus Reisinger vom TFZ wies abschließend noch auf die aktuell sehr vorteilhaften Förderbedingungen zum Beispiel des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle für Biomasseheizungen hin, vor allem wenn eine Fachplanung in Anspruch genommen und ein alter Ölkessel ausgetauscht wird. Wermutstropfen sind die langen Lieferzeiten und die hohe Auslastung der Installateure.

Informationen und Hinweise zum Heizen mit Holz auf der Internetseite des Technologie- und Förderzentrums Straubing: www.tfz.bayern.de

 
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