
Hausbesuche sind ein großer Bestandteil des Aufgabengebietes einer Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis (Verah). Hier wird nicht nur Blutdruck gemessen und die Medikamente kontrolliert – vielmehr bekommen die Verahs einen Einblick in das Leben der Patienten.
Verah bedeutet „Versorgungsassistentin in der Hausarztpraxis“. Um die Qualifikation dafür zu erlangen, nimmt man als medizinische Fachangestellte (=MFA) an einer 200-stündigen Fortbildung teil, wird mitgeteilt. Die Verahs entlasten nicht nur den Arzt, sondern stärken auch die Praxen in der Versorgung der Patienten, indem sie delegierbare ärztliche Routineleistungen übernehmen – vor allem bei der Versorgung chronisch kranker und älterer Patienten, wird mitgeteilt.
Durch die Ausbildung und Erfahrung einer Verah könne zum Beispiel erkannt werden, wenn der Patient möglicherweise depressiv oder dement ist oder ein erhöhtes Sturzrisiko besteht. Entlastet werden die Ärzte durch die Übernahme des Medikamenten- und Wundmanagements (Verbandswechsel) und haben so mehr Zeit für die ärztlichen diagnostischen und therapeutischen Arbeiten.
Die Arbeit dieser speziell qualifizierten MFAs wird durch die HZV (=Hausarztzentrierte Versorgung) gefördert. Auch das Hausarztzentrum in Grafenrheinfeld, Bergrheinfeld und Röthlein freue sich über diese besondere Förderung, denn seit Anfang des Jahres befindet sich ein Verah-Mobil in der Gemeinschaftspraxis. Seit April nutzen Johanna Schonunger und Jana Schraud als Verahs bei ihren Hausbesuchen im Auftrag von Dr. Jürgen Schott und Kollegen den Opel Adam.
Um in den Genuss dieser Unterstützung zu kommen, muss die Praxis mindestens eine Verah beschäftigen. Für Jürgen Schott kein Problem: „Wir haben sogar drei, eine ist aber gerade in Mutterschutz.“ Schott ist auch stellvertretender Bezirksvorsitzender im Bayerischen Hausärzteverband.