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Schwebheim
Die USA erhören Höllers Schrei
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:31 Uhr

Alexander Höller, der aus Schwebheim stammende Künstler, zeigt der Welt den Mittelfinger – und löst in der Kunstszene neuerlich einen echten Hype aus. Ende vergangenen Jahres verkündete der heute 25-Jährige die Unterbrechung seiner erfolgreichen "Waldserie", von der eine Retrospektive in seiner Ausstellung in Schweinfurt im kommenden Jahr (28.1. bis 27.3.22) in der Kunsthalle zu sehen sein wird. Mit seiner neuen Serie "Der stumme Schrei" wandelt der junge Maler auf den Spuren von Edvard Munchs gleichnamigen Werk.

Wie immer, wenn Höller Farbe, Pinsel und Spraydose in die Hand nimmt, ist das Endergebnis wild, bunt, großformatig und tiefgründig. Mit seiner neuen Serie möchte er mit seinen Selbstporträts der Gesellschaft den Spiegel vorhalten. Das Ergebnis seiner Kunstwerke hinterlässt den Eindruck, als würde er mit seinen ausgestreckten Mittelfingern und der schreienden Fratze zum künstlerischen Arm all der Unterdrückten und Außenseiter. Die Resonanz aus den letzten drei Monaten, seit er seinen "Stummen Schrei" veröffentlicht, zeigt ihm, dass er damit "genau am Puls der Zeit ist", erklärt der Künstler.

Alexander Höllers erste Einzelausstellung in den USA, in Aspen (Colorado), wurde ein voller Erfolg. Sein 'Stummer Schrei' schaffte es bis in die Rocky Mountains.
Foto: Alexander Höller | Alexander Höllers erste Einzelausstellung in den USA, in Aspen (Colorado), wurde ein voller Erfolg. Sein "Stummer Schrei" schaffte es bis in die Rocky Mountains.

Im Ski-Ort Aspen

Das sahen auch die Aussteller Robert Casterline und Jordan Goodmann aus den USA so. "Das ist genau das, was Amerika gerade braucht – den doppelten Fuck-Finger", teilten die beiden Höller mit, nachdem er ihnen vor knapp drei Monaten ein kleines Präsentationsvideo zugeschickt hatte. Corona zum Trotz organisierten Casterline und Goodmann vor zwei Wochen Höllers erste Einzelausstellung in den USA, im bekannten Ski-Ort Aspen in Colorado inmitten der Rocky Mountains, dort wo gerade zu Pandemie-Zeiten Stars und Superreiche ihre Urlaube verbringen.

Sofort ausverkauft

Noch am Flughafen in Frankfurt vor Abflug bekam der Wahl-Münchner einen Anruf aus den USA. "Wir brauchen weitere Bilder", lautete kurz und knapp die Nachricht. Höllers Vier-Tages-Trip in die Staaten sei ein voller Erfolg geworden. Schon bevor Casterline und Goodman die Türen ihrer Gallerie öffneten, waren die zehn in die USA verschifften Werke sowie im Verlauf der Ausstellung weitere fünf, die nachgeliefert werden, verkauft.

Warteliste mit 30 Sammlern

Die Nachfrage nach dem "Silent Scream" des Deutschen ist groß. Mittlerweile gibt es in den USA eine Warteliste auf Höllers Bildern mit 30 Sammlern. "Das ist etwas komplett Neues für mich, dass Leute auf meine Gemälde warten. Vor zehn Jahren hab ich noch meine ersten Bilder in der Stadtgallerie ausgestellt und war froh, wenn dort zwei, drei verkauft worden sind."

Präsentation in der Hauptstadt

Das "Luxusproblem", dass er erstmal mit dem Fertigstellen neuer Bilder gar nicht hinterherkommt, wird Alexander Höller verkraften. Für ihn geht es, nach zähen Monaten in der Pandemie, in denen Ausstellungen kaum möglich waren, jetzt Schlag auf Schlag. An diesem Donnerstag eröffnet er in Berlin seine bislang größte Ausstellung in Deutschland, unter dem provokanten Titel "Fuck them". Bis 2. September hängen seine Bilder in der Hauptstadt, tags drauf geht es bereits weiter mit einer Ausstellung in Köln. Auf dem Plan stehen für dieses Jahr außerdem noch Spanien, Südkorea und Miami.

Höllers Schrei wird von der Kunstwelt erhört. "Ich hoffe, ich kann mit meiner Kunst viel bewirken und viele Menschen erreichen – und darauf kommt es mir an."

 
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