Eine lupenreine syrische Plantanzgruppe gab es beim Maibaumaufstellen auch mal, in der "Ära Ute Kempf": Auf fast zwölf bunte, vielfältige Jahre wurde in der Aula der Hugo-von-Trimberg-Grund- und Mittelschule zurückgeblickt, zur Verabschiedung der Rektorin.
Die Feierstunde begann launig mit zwei "Reinigungskräften", die auf mancherlei Innovation unter einer dynamischen, zukunftsweisenden Schulchefin zurückblickte: von der Digitalisierung und Mini-Robotern bis hin zur Englisch-Konversation und manch gepflegtem Prosecco. Wer schon 2009 dabei gewesen war, bei der Amtseinführung, dürfte die Putzfrauen wieder erkannt haben, die da Internas aus dem Schulleben ausplauderten: "Gina und Jessi" alias Simone Heinz und Geli Müller.
Der berufliche Werdegang
Nun wechselt Ute Kempf in den Ruhestand, der sicher so bunt und vielfältig sein werde wie die Amtszeit – das vermutete Konrektorin Georgia Niemeyer. Schulrätin Stefanie Schiffer blickte auf den beruflichen Werdegang der gebürtigen Schweinfurterin, Jahrgang 1960, zurück. Die Absolventin des Olympia-Morata-Gymnasiums studierte Lehramt in Würzburg, sammelte viel pädagogische Erfahrung in Poppenhausen, Schwanfeld, Bad Neustadt und (schon in den 90er Jahren) in Niederwerrn. 2001 ging es an die Goetheschule in Würzburg, acht Jahre später wechselte die Schulleiterin der Josef-Grundschule zurück an die Wern.
Fremdsprachen und die Schulpartnerschaft mit Frankreich lagen ihr besonders am Herzen. "Sie haben uns die Welt erklärt, damit man gut durchs Leben fährt": So formulierten es die jungen Poeten aus der vierten Klasse. Niederwerrn sei die schönste Grundschule gewesen, an der sie jeweils war: So zitierte Bürgermeisterin Bettina Bärmann Ute Kempf. Dank deren Engagements spiele die Hugo- von-Trimberg-Schule in der ersten Liga. Dort sei der erste gebundene Ganztagesunterricht im Kreis eingeführt worden, auch die Jugendsozialarbeit an Schulen wurde früher als anderswo aufgebaut. 2011 folgte die Ernennung zur Europaschule, dank europaweiten Schulpartnerschaften. Noch internationaler wurde es 2015, als eine große Anzahl Asylbewerber-Kinder nach Niederwerrn kam: Die an der Schule eine herzliche Aufnahme erfahren hätten, wie Bärmann lobte. Zuletzt kam mit Corona auch der schulische Ausnahmezustand.
"Schneller, höher, weiter"
"Immer neue Belastungen und Aufgaben" sah Walter Schäffer im Lehrerleben, beim letzten Termin als Personalrat: "It´s never enough" scheine das neue Motto zu sein, frei übersetzt "Schneller, höher, weiter". Kempf habe diese Belastungsproben gemeistert. Von Pfarrerin Grit Plößel und Pastoralreferentin Ulrike Stöcker gab es den ökumenischen Segen, Matthias Rehlein vertrat den Elternbeirat, Elisa Ulrich und David Krutikov sprachen für die Schülerschaft. "Ich fand diese Schule von Anfang an wunderschön", bestätigte die Fast-Ruheständlerin Kempf, nach einem Loblied des Lehrerchors, und bedankte sich gewohnt humorvoll bei einem "tollen Team". Die Nachfolgerin, auf die unter anderem das Megaprojekt Sanierung mit Teilneubau der Schule wartet, wurde bereits bekannt gegeben: Andrea Orth, bislang Konrektorin der Mittelschule Gochsheim.