„Virtuelle Wesen und Fabelgestalten ziehen durch Lülsfeld und kennen kein Halten“ – unter diesem Motto liefen am Faschingsdienstag 22 Gruppen bei Dauerregen auf. Dicht gedrängt standen trotzdem über 2500 begeisterte Zuschauer am Straßenrand und ließen sich mit Süßigkeiten bewerfen. Gefährlich aussehend mit von Hand geschneiderten Kostümen stapfte eine große Gruppe von rund 50 Orks träge über den Asphalt. Sie folgten Luis Knorn, der in bewährter Weise das Schild mit dem diesjährigen Thema trug. Trotz Tarnanzug war er deutlich als Zugspitze zu erkennen.
Biene Maja mit Gefolge
Die Fantasy-Biene Maja mit Gefolge und einem riesigen Bienenstock meinte: „Nicht nur die Bauern sind nun dran, fangt erst mal bei euch selber an.“ Die wachgerüttelten Geister schwebten über die Route mit dem Spruch: „In Lülsfeld geht es heute rund, da ist am Tag schon Geisterstund.“ Die Schönaicher Schlümpfe verwandelten sich virtuell und kämpften nun auch mit i-Phones. „Hexen“ als jüngste Nachwuchsgruppe hatten zur Sicherheit eine alte Hexe dabei.
Die Lülsfelder Musikkapelle unter Leitung von Bernhard Scheder nannte sich „Band der Vampire“. Nicht minder gefährlich waren die Mönchstockheimer Musiker, in denen Werwölfe schlummerten. Ihr Leiter Oliver Grimme passte auf, dass sich keiner vor Zugende verwandelte. „In Lülsfeld kommt ein Funkmast her, uns Emojis freut das sehr“, wussten die Smilis und ihre Artverwandten. Chillen war bei den Damen angesagt, denn ihre Arbeiten wurden wie folgt erledigt: „Die Heinzelmännchen rackern, der Frauenbund darf gackern.“
Sind Trolls gut oder böse?
Ob sie gut oder böse sind, wollten die Trolls nicht endgültig beantworten. Sie rockten braun und bunt, die meisten Gäste empfanden sie als angenehm. Hart arbeiteten die Männer auf dem „Minecraft-Wagen“und sie verrieten ihr Geheimnis: „Vinecraft, das ist das, mit dem den Franke schafft.“ Neue virtuelle Welten erforschen die Ministranten und stellten fest: „Alice und ihre Freunde aus dem Wunderland sind heute außer Rand und Band.“ Außerirdische kamen Landkreis übergreifend aus Järkendorf mit ihrem Ufo angeflogen.
Harry Potter hatte mit Frauen aus Frankenwinheim eine völlig neue, aber schlagkräftige Mannschaft zusammengestellt. Ein sehr beweglicher Computerwurm schlängelte sich die Straßen und schlug Lücken zwischen die belustigten Zuschauer. Einen Zauberwald mit Einhörnern und Feen hatten die „Krautwinheimer“ auf ihrem Motivwagen. Voodoo-Puppen und Voodoo-Master kontrollierten die Zuschauergruppen auf Faschingstauglichkeit, bevor sie ihre Nadelstiche setzten. Die Titanic aus Unterspiesheim tauchte im virtuellen Spiel wieder auf und fuhr unbeschadet in voller Länge (ca. 16 Meter) die neue Zugstrecke ab.
Convention sucht Orks
Die „Herr der Ringe“-Convention suchte in Lülsfeld verzweifelt nach den Orks, aber die waren weit voraus. Vom letzten Wagen kam die Empfehlung, dass man vor dem langatmigen Moorhuhn-Schießen die Toilette aufsuchen sollte. DJ Hondi stellte auf seinem Fantasie-Wagen, der auf dem Gelände von „GreenworkX“ stand, die einzelnen Gruppen vor. Zugverantwortlicher, Oliver Hermann freute sich, dass alle Gruppen sich wieder an das Motto gehalten hatten. Die Schallfelder Feuerwehr regelte in bewährter Weise den Verkehr und sicherte die Faschingsgaudi ab.