
Als Gewinner des Newcomer-Festivals "First Act" im Schweinfurter Stattbahnhof erspielten sie sich den Startplatz beim Planemo. "Klub Kowolski", das sind die 23 Jahre alte Farah aus Oberthulba an der Leadgitarre, die 15-jährige Würzburgerin Toni am Schlagzeug, die 19 Jahre alte Lena aus Bergrheinfeld spielt Gitarre und singt und die 18-jährige Anna aus Schondra singt ebenfalls und spielt den Bass.
Kennengelernt haben sich die jungen Frauen bei diversen Bandcamps. Intensiver wurde der Kontakt dann im Rahmen des Mainpop Flinta-Bandcamps in der Musikakademie in Hammelburg. "Die Coaches dort gaben uns die Rückmeldung, dass nicht nur unsere Musik gut ist, sondern auch unsere Harmonie außerhalb", erklärt Lena. Oft sei das nämlich ein Hindernis bei Bands. "Sie verstehen sich oft musikalisch, aber nicht privat. Wir verstehen uns auf allen Ebenen." Vergangenen November gründeten die Vier eine Band. Der Name ist angelehnt an die Film-Figur "Kowolski", einen Pinguin aus Madagascar. "Wir sind mittlerweile gute Freundinnen", sagt Toni, die Schlagzeugerin und Jüngste in der Band.
Dass "Klub Kowolski" eine reine "Mädelsband" ist, ist kein Zufall. Bassistin Anna erzählt dazu eine kleine Anekdote. "Vor zwei Jahren habe ich zu meinen Vater gesagt: Wenn ich mal eine Band habe, habe ich eine Mädchenband." Sie hielt Wort. Und es ist eine richtig gute Band mit viel Potenzial. Jede des Quartetts ist ein musikalisches Ass. Toni hat mehrere Instrumente gelernt, unter anderem Klavier, Schlagzeugunterricht hat sie erst seit drei Monaten. Lena, die schon Erfahrungen bei einer Metalband sammeln konnte, wechselte vor drei Jahren von der Akustik- zur E-Gitarre. "Es hat mich gereizt, Rock ist mein Lieblingsgenre", sagt sie. Gesangsunterricht nimmt sie in Schweinfurt bei Canan Semel. Bassistin Anna spielte vorher Gitarre, Gesangsunterricht nimmt sie bei der Opernsängerin Iva Simon. Über Fahra sagen ihre Bandkolleginnen: "Sie ist unsere Geheimwaffe". Sie spielt schon seit über zehn Jahren Gitarre, über die Bandcamps wechselte auch sie zur E-Gitarre.
Und warum eigentlich eine "Mädelsband"? "Ehrlich?", fragt Anna und fügt gleich an: "Es ist geil. Es hat einfach einen anderen Vibe. Man merkt, dass mehr gegenseitiger Support in der Band herrscht." Lena, die auf der Bühne meist die Frontfrau gibt, erklärt dazu: "Wir sind keine Profis, wir stehen noch ganz am Anfang unserer gemeinsamen Story. Wenn jemand von uns auf der Bühne einen Fehler macht, fangen wir uns gegenseitig auf." Es gehe vor allem um den Spaß, wirft Anna ein. "Und wenn wir den haben, haben wir alles richtig gemacht."
Die Inhalte der Songs basieren großteils auf erlebten Geschichten. Im Song "Kuschelrock" etwa gibt es eine Breitseite für einen Dozenten, der in einem Bandcamp dumme und sexistische Kommentare, wie "es muss nicht gut klingen, ihr seht ja gut aus", von sich gab. "Wir haben damals darüber gesprochen und eine Stunde später stand der Text", berichtet Lena. Es wurde der erste deutschsprachige Song von "Klub Kowolski".
Im aktuellen Festival- und Konzertsommer sind die Newcomer derzeit gut gefragt. Unter anderem steht ein Auftritt auf dem Würzburger Umsonst-und Draußen-Festival und dem Aimless Open Air Festival in Schraudenbach an. "Uns ist es wichtig, dass die Leute unsere Musik nicht abfeiern, nur weil wir Frauen sind, sondern wegen uns als Musikerinnen und Personen", betont Lena.

