Novalis' Roman „Heinrich von Ofterdingen“ beginnt mit einem Traum, in dem der Held in fantastischen, musikalischen Welten die blaue Blume, den Sehnsuchtsort der Romantiker, entdeckt. Die blaue Blume war für Musiker wie Schriftsteller das Symbol ihres Lebensgefühls. Der Klang der Flöte verkörperte diese Sehnsucht und Suche nach dem Unerreichbaren – nach Innigkeit und tiefem Gefühl.
Gleichzeitig war die Flöte das Instrument reisender Virtuosen, die von Petersburg bis Paris in den großen Konzertsälen mit ihrem Können Furore machten. Virtuoser Gestus verbunden mit romantischer Innigkeit sowie Texte von Novalis und E. T. A. Hoffmann holen das Lebensgefühl der Romantik in die Gegenwart.
Das Museum Georg Schäfer in Schweinfurt lädt am Sonntag, 24. April, um 15 Uhr zum Konzert „Novalis Traum – oder die Entdeckung der Blauen Blume“ ein. Texte von Novalis und Musik der Frühromantik werden vom Duo Mattick Etschmann, das sind Christian Mattick, Flöte, und Sprecher Thomas Etschmann, Gitarre, zusammengefügt.
Im Duo spielen die beiden Musiker seit 2005 zusammen und haben sich insbesondere durch außergewöhnliche Konzertprogramme mit Musik des 19. und 20. Jahrhunderts überregional einen Namen gemacht. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit ist die Musik der Schubert-Zeit sowie die Beschäftigung mit zeitgenössischen Kompositionen. Für den Schwerpunkt Schubert-Zeit spricht die Instrumentenkombination von Flöte und Gitarre, die intimen Klang mit virtuosem Ausdruck verbinden. Während Flötist Christian Mattick bei Prof. Paul Meisen an der Musikhochschule München studierte, absolvierte der in München geborene Gitarrist Thomas Etschmann sein Studium bei Eliot Fisk am Mozarteum Salzburg. Sein Interesse gilt neben der klassischen Musik auch dem Jazz (Tourneen u.a. mit Mal Waldron) und der alten Musik.
Er ist mehrfacher Preisträger internationaler Wettbewerbe (Radio France, Paris, Seto Ohashi, Japan, Mauro Giuliani, Italien). In der Fachwelt machte er sich einen Namen durch seine Interpretationen zeitgenössischer Gitarrenmusik genauso wie durch seine musikalischen Grenzgänge zwischen Folklore, Jazz und Klassik. Er wirkte u.a. bei der Münchner Biennale unter der Leitung von Hans Werner Henze mit und wurde wiederholt als Solist auf Konzertreisen nach Japan eingeladen.
Christian Mattick ist Mitglied im Bayerischen Kammerorchester und Mitbegründer des Ensembles Cassander – Gruppe für Musik des 20. Jahrhunderts München. Fernsehauftritte bei ZDF und BR, Rundfunkaufnahmen für den Bayerischen Rundfunk, SWR, Hessischen Rundfunk und Radio Bremen und mehrere Platten-/CD-Einspielungen. Er wirkte bei den Salzburger Festspielen, als Solist beim Mozart-Fest Würzburg und bei der Münchner Biennale für Neues Musiktheater mit. 2011 erhielt er den Preis „Kinder zum Olymp“ der Kulturstiftung der Länder; 2008 den Musikförderpreis der Stadt München und 2009 den Preis „Inventio“ des Deutschen Musikrates.
Das Konzertprogramm umfasst die Werke Francesco Molino Notturno op. 38 (1775-1847) für Flöte und Gitarre, Mauro Giuliani Grand Duo concertant op. 25 (1781-1829) für Flöte und Gitarre, Maestoso/Thema und Variationen/Menuetto – Allegretto/Rondeau – Allegretto Franz Schubert Sonate a-Moll „Arpeggione“ D 821 (1797-1828) in der Bearbeitung für Flöte und Gitarre Allegro Moderato/Adagio/Allegretto sowie literarische Intermezzi aus dem Roman „Heinrich von Ofterdingen“ von Novalis und „Ritter Gluck“ von E. T. A. Hoffmann.
Karten für das Konzert im Museum Georg Schäfer zu 10/erm. 8 Euro an der Museumskasse.