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Schweinfurt
Die Schwarze Elf sitzt es aus – bis 1 Uhr in der Nacht
Ein großartiger Abend bei der Schwarzen Elf in Schweinfurt. Um 1 Uhr zogen die Aktiven unter frenetischem Jubel des Publikums von der Bühne.
Foto: Josef Lamber | Ein großartiger Abend bei der Schwarzen Elf in Schweinfurt. Um 1 Uhr zogen die Aktiven unter frenetischem Jubel des Publikums von der Bühne.
Heinrich Wullhorst
 |  aktualisiert: 30.01.2025 02:41 Uhr

"Setz dich her, wir sitzen’s aus" ist das Sessionsmotto der Schwarzen Elf. Die Närrinnen und Narren der Kolpingsfamilie Schweinfurt präsentierten am Freitag ein fünfstündiges Programm, das das Publikum immer wieder von den Sitzen riss. Sitzungspräsident Ludwig Paul konnte 500 kostümierte Besucher in der voll besetzten Stadthalle begrüßen.

Helmuth Backhaus übernahm als Hausmeister die Rolle des Eisbrechers. Er reiste einmal quer durch die Politiklandschaft. Politiker mit Gedächtnislücken solle man eher betreutes Wohnen als das Kanzleramt anbieten, war seine Spitze gegen Olaf Scholz. Auch Ministerpräsident Markus Söder bekam sein Fett weg. Söders Motto sei: "Nicht das Erreichte zählt, das Erzählte muss reichen!"

Die Turn- und Tanzgruppe zeigte eine zauberhafte Aufführung von 'Alice im Wunderland'
Foto: Josef Lamber | Die Turn- und Tanzgruppe zeigte eine zauberhafte Aufführung von "Alice im Wunderland"

Die Tänzerinnen der Faschingsgesellschaft aus Roth, die zum wiederholten Male zu Gast in Schweinfurt waren, zeigten in mehreren Auftritten eine beeindruckende Mischung aus Power und Anmut. Die jüngste Büttenrednerin, Maxim Modlinger, erzählte von dem ersten Freund ihrer kleinen Schwester. Der nächste Sprachkünstler, Marco Breitenbach, der als Hundesitter auf die Bühne kam, teilte seine Erkenntnis: "Ist ein Welpe nicht zimmerrein, dann macht er gern ins Zimmer rein."

Die Tanzgruppe der Turnerinnen und Turner begeisterte als Holzackerbuam und -madln mit Dynamik, Artistik und spektakulären Hebefiguren. Der gute Ruf der Truppe reicht bereits bis nach Köln. Beim 175-jährigen Jubiläum des Kolpingwerkes im Sommer werden sie in der Domstadt auftreten.

Manfred Göbel und Thomas Spath erzählten ihre Erlebnisse vom Stadtbus fahren in Schweinfurt
Foto: Josef Lamber | Manfred Göbel und Thomas Spath erzählten ihre Erlebnisse vom Stadtbus fahren in Schweinfurt

Das Thema Busfahren beschäftigt viele Schweinfurter. Deshalb berichteten die Büttenredner Manfred Göbel und Thomas Spath von ihren Erlebnissen in einem Stadtbus. Ihr Fazit: Die meisten Fahrgäste starren auf ihre Handys. Sie selbst haben ein Seniorenhandy, das sie nicht nur ans Ziel bringt, sondern sie altersgerecht auch daran erinnert, was sie dort eigentlich wollen. Ein weiterer aktueller Aufreger in Schweinfurt ist die Maxbrücke. Als Baggerseegänse an dieser Brücke thematisierten Loisl Majewski und Franzi Klee, dass man im Stadtbus mittlerweile auch mit der AOK-Karte bezahlen kann: "Kein Wunder bei einem so kranken System."

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Vor der Pause wurde es auf der Bühne magisch: Die Turn- und Tanzgruppe präsentierte eine Aufführung von Alice im Wunderland und verzauberte das Publikum. Danach kam der Auftritt von Modeschöpfer Peter Kuhn. Der Büttenredner mit Kleidungsstil und Sprachmuster eines leicht schrulligen Designers nahm keine Kleidergößen, sondern die politischen Granden in den Blick. "Robert Habecks Maschen waren nur einfach gestrickt, maßgeschneidert war das nicht", kommentierte er die Politik des Wirtschaftsministers. Bei Alice Weidel, bemerkte er, dass unter dem blauen Blazer immer das braune Futter herausschaue. Auch Modeikonen wie Heidi Klum blieben nicht ungeschoren: "Sie ist eine Frau, die Begeisterung entfacht, aber nur, wenn sie nicht den Mund aufmacht."

Meister des geschliffenen Wortes: Peter Kuhn als Modeschöpfer brillierte mit seinem Vortrag
Foto: Josef Lamber | Meister des geschliffenen Wortes: Peter Kuhn als Modeschöpfer brillierte mit seinem Vortrag

Die Parodistinnen und Parodisten vom Narrenschiff demonstrierten, dass es auf dem Sofa entspannter zugeht als im Fitnessstudio. Fabian Wahler beklagte, dass er zum zehnten Hochzeitstag kein passendes Geschenk für seine Frau gefunden habe. Danach erhielt das Männerballett, das als Krankenschwestern verkleidet auftrat, stehende Ovationen.

Büttenrednerin Doris Paul berichtete von ihren Erfahrungen als frischgebackene Oma: "Schlecht daran ist vor allem, dass ich jetzt immer mit einem Opa ins Bett gehen muss." Um 1 Uhr führte Sitzungspräsident Ludwig Paul seine Aktiven, musikalisch begleitet von den Sunnyboys vom Baggersee, aus dem Saal.

 
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