Die Mitglieder des Heimatkundlichen Arbeitskreises bereiten für den Herbst 2016 die Schau „Auf Achse! Geschichte der Mobilität in den Dörfern der Großgemeinde Schonungen“ vor. Gesucht werden dafür Fotos, Dokumente und Gegenstände, die zeigen, wie mobil die Dorfbewohner früher waren.
„Glanzstücke für die Präsentation“ nannte Hilmar Müller die Motorräder aus den 1950er- und 1960er-Jahren, die Reinhard Fambach aus Waldsachsen zur Verfügung stellen wird. Sie stammen aus einer Zeit, in der es für die Pendler aus den Dörfern rund um Schweinfurt noch ein großer Luxus war, ein eigenes Motorrad zu besitzen. Dazu passend kann eine komplette „Motorradfahrer-Montur“, bestehend aus Ledermantel, Schutzbrille und Haube, aus dem Privatbesitz von Familie Herbert und Brigitte Geng gezeigt werden.
Neben Straßenverkehr und Schifffahrt auf dem Main wird auch die Luftfahrt eine Rolle spielen. Günter Hübner steuert Filmaufnahmen von Flugübungen auf den Mainwiesen aus den 1960er-Jahren bei. Am 30. Oktober 1985 hat er zudem im Auftrag der Stadt Schweinfurt ein Video von der Taufe einer Lufthansa-Boeing 737 auf den Namen Schweinfurt am Flughafen Nürnberg gedreht, das er ebenfalls zur Verfügung stellen will.
Ein Modell der Mainfähre, die einst vom Fährhaus zwischen Schonungen und Mainberg die Überquerung des Flusses zum Reichelshof und nach Sennfeld ermöglichte, wird Helmut Gleichmann anfertigen, der bereits den Altort und den Bahnhof Schonungen nachgebildet hat.
Der gewerbliche Verkehr soll nicht nur anhand von landwirtschaftlichen Beispielen gezeigt werden. Auch der Transport des wertvollen Stammholzes wird thematisiert, genauso wie die fahrbare Obstpresse, die Dreschmaschine oder der „Säch-Moo“, der von Ort zu Ort fuhr und mit seiner Säge Brennholz schnitt.
Daniela Harbeck-Barthel schlug vor, anhand der Reiserouten von Waren und Menschen verschiedene Formen historischer Mobilität greifbar zu machen. Beispiele könnten der Import von Durum-Weizen aus Amerika sein, der in der Schonunger Grobesmühle zu Mehl verarbeitet wurde und die Sattler-Tapeten aus Mainberg, die in halb Europa die Wände zierten.
Spannend wäre es, die Wege der Auswanderer aus den Schonunger Dörfern nachzuzeichnen oder auch die Verbreitung von Weidenerzeugnissen der Forster Korfblechter. Noch während des Zweiten Weltkriegs wurden sie zum Transport von Munition an allen Fronten eingesetzt.
Auch an Ideen für ein attraktives Begleitprogramm an den vier Ausstellungswochenenden rund um den Ausstellungsort „Alte Kirche Schonungen“ fehlt es nicht: Bobby-Car-Rennen, Feuerwehr-Spritzen-Wettbewerb, Oldtimer-Treffen, Entenrennen auf der Steinach oder sogar Ballon-Glühen.
Als nächste Veranstaltung führt der Heimatkundliche Arbeitskreis seine Reihe mit Dorfführungen fort: Am 12. und 13. September jeweils um 16 Uhr laden anlässlich des Dorfangerfestes in Forst Fritz Schramm und die beiden H.A.S.-Mitglieder Christian Schäder und Matthias Kamm die Besucher ein, an einem Rundgang durch die Geschichte ihres Heimatortes Ortes teilzunehmen, der durch seinen Kirschenanbau in früheren Jahrzehnten weit über die Grenzen des Kreises Schweinfurt bekannt war. Treffpunkt ist jeweils der Parkplatz der Gaststätte Vier Jahreszeiten in der Forster Hauptstraße. Anmeldung per E-Mail unter info@has-schonungen.de