Mit einer Wanderung wurde jetzt der erweiterte Skulpturenweg im Theinheimer Wald offiziell eröffnet. 13 Skulpturen waren in den vergangenen Monaten neu geschaffen worden und ergänzen nun das Ensemble der schon vorher vorhandenen Figuren.
Unter ihnen ist zum Beispiel die „Theinheimer Glocke“ auch „Koppenwinder Glocke“ genannt. Sie wurde der Sage nach von einem Bauern im Theinheimer Wald gefunden, wo sie im Boden vergraben war. Sie wurde dann nach Koppenwind gebracht. Wegen ihres schönen und hellen Klanges, der bis nach Ebrach zu hören war, wollten die Ebracher Mönche die Glocke für ihr Kloster haben, berichtet die Sage.
Die Mönche boten den Koppenwindern so viele Dukaten dafür, dass man damit die Glockenhöhlung hätte füllen können. Doch die Koppenwinder gaben die Glocke nicht her, sondern behielten sie. Aus Neid und Bosheit sollen die Ebracher Mönche heimlich einen starken Nagel oben in die Glocke geschlagen haben, so dass ihr schöner Klang verloren ging.
König Karl und der Gespenstische Reiter
Weitere Skulpturen sind der „Gespenstische Reiter“, eine „Nymphe“, die „Schlange mit Krone“, ein „Wald-Eremit “, die „Verzauberte im Baum“, „König Karl“, „Eulenspiegel“, „Lilith“, ein „Saurier“, die „Königin der Rose“, die Figur „Quelle des Lebens“ und der „Kopf des gespenstischen Reiters“.
Sie alle sind entlang des rund 5, 5 Kilometer langen Rundwanderweg aufgereiht. Bei der Eröffnungswanderung für den erweiterten Skulpturenweg, zu der sich strahlend schönem Herbstwetter rund 50 Wanderer eingefunden hatten, ließ man sich für die Runde durch den Wald etwa zweieinhalbstunden Zeit, bevor die Gruppe schließlich wieder in Theinheim an der Gastwirtschaft Bayer ankam.
Auf dem Platz vor der Kirche in Theinheim hatte die Tour ihren Anfang genommen. Der Initiator des Theinheimer Skulpturenweges, Gastwirt Michael Bayer, hatte die Anwesenden zunächst begrüßt. Er wies in einer Ansprache auf die Bedeutung des Skulpturenweges in kultureller Hinsicht hin.
Touristenattraktion
Darüber hinaus stelle der Skulpturenweg, der von der einheimischen Bevölkerung auch als „Waldgeisterweg“ bezeichnet wird, eine kulturelle Bereicherung und Aufwertung dar. Er sei eine Touristenattraktion hier im Naturpark Steigerwald.
Bayer dankte allen Helfern und Sponsoren, die mit dazu beigetragen haben, dass der Skulpturenweg zustande kam. Bayer bedankte sich auch bei den an der Schaffung der Skulpturen beteiligten Künstlern. Als deren Vertreter war der Bildhauer Florian Tully aus Gerolzhofen bei der Wanderung dabei.
Er begab sich mit den rund 50 Teilnehmer, unter denen auch Revierförster Armin Remmele aus Fabrikschleichach Armin Remmele aus Fabrikschleichach war, auf den Weg und marschierte mit den Holzberg hinauf bis zum Wald, wo der Skulpturenweg beginnt. Dort angekommen, informierte Tully über die einzelnen Figuren des Waldgeisterwegs, über ihre Bedeutung oder Aussagekraft.
Ein Dank des Skulpturenweg-Initiators Michael Bayer galt auch der Fördergemeinschaft „Nördlicher Steigerwald“ sowie der Gemeinde Rauhenebrach, die das Projekt unterstützt hatten. Mit einer kräftigen Brotzeit in Form von Knackwürsten, Brezen und von Bayer gebrautem Bier stärkten sich die Teilnehmer nach der Eröffnungswanderung.
Jiri Genzer, Prag CZ
Jan Svadlenka, Prag, CZ
Rudolf Schneidmadel, Ebelsbach D
Florian Tully, Gerolzhofen D