
Die Rhön-Maintalgruppe (RMG) nimmt im kommenden Jahr zusätzliche Kredite auf und die Schulden des Zweckverbandes steigen um 8,5 Millionen Euro auf beinahe 22 Millionen Euro zum Jahresende 2024, das beleuchteten Reinhold Stahl, der Verbandsvorsitzende, und Walter Weinig bei der Verbandsversammlung. Die Gebühren bleiben für die Verbraucher gleich und belaufen sich auf 2,10 Euro für den Kubikmeter Wasser.
Die Verbandsversammlung stand diesmal ganz im Zeichen der Haushaltsberatungen und der Beschlüsse für den Haushalt, den Finanz- und den Personalplan. Die RMG wurde aufgefordert, den Haushalt ab sofort im Vorjahr zu beschließen, bisher legte die Verbandspitze das Zahlenwerk in den ersten Monaten des Jahres zur Abstimmung vor.
Wert auf solide und sparsame Haushaltsplanung
Die Zahlen für 2024 liegen im Erfolgsplan bei einer Summe von rund 12,6 Millionen Euro, im Vermögensplan steht die selbe Summe. In der Haushaltsführung, darauf legte Geschäftsführer Walter Weinig in seinen Ausführungen Wert, lege man Wert auf eine solide und sparsame Haushaltsplanung.
Der neue Hochbehälter Kützberg steht mit über 3,3 Millionen Euro in den Büchern, die Sanierungen und Erweiterung der Ortsnetzleitungen wird mit 3,8 Millionen Euro das Budget belasten. Um alle geplanten Ausgaben finanzieren zu können, wird die RMG ein Darlehen in Höhe von 8,5 Millionen Euro aufnehmen müssen.
Umfangreiche Kostensteigerungen
Walter Weinig verwies auf die umfangreichen Kostensteigerungen, die den Haushalt betreffen. Preissteigerungen in allen Sektoren der Wirtschaft und die gestiegene Inflation spürt auch die RMG. Dazu kommen gestiegene Personalkosten, die auch mit den neuen Tariflöhnen zusammen hängen. Beim Zweckverband, das hatte Betriebsleiter Alfred Eusemann in seiner Bilanz auch aufgeführt, sucht man weiterhin qualifiziertes Personal.
Der Schuldenstand der RMG, das errechnete die Verbandsspitze, wird auch in den nächsten Jahren steigen. Ende 2025 ergibt sich hier ein Betrag von über 26,5 Millionen Euro, zu Jahresbeginn 2020, das führte Geschäftsführer Weinig auch auf, hatte der Zweckverband weniger als 10 Millionen Schulden. Alle vorgelegten Zahlenwerke wurden von der Verbandsversammlung einstimmig beschlossen.
Vor Jahren hatte sich die RMG an einer gemeinsamen Erstellung eines Betriebs- und Organisationshandbuches (kurz BOH) beteiligt. Nun stellten die RMG Gremien fest, dass man die stete Überarbeitung nicht mehr mittragen könne. Die RMG überträgt daher seine Urheber- und Vertriebsrechte an die Kommunal GmbH des bayerischen Gemeindetages und verzichtet so auf mögliche Einnahmen zwischen 3000 und 4000 Euro im Jahr.
Neues Kundenportal für die Verbraucher
Über ein neues Kundenportal können künftig Verbraucher die Zusammenarbeit mit der RMG vom PC aus mit steuern. Mit dem Jahreswechsel soll das Portal freigeschaltet sein und den Wasserkunden ermöglichen, vieles zu ändern: von der Abschlagszahlung bis hin zur Kundennummer.
Zahlreiche Baumaßnahmen prägen die nächsten Monate. Das führte Betriebsleiter Alfred Eusemann aus. Bis auf wenige Ausnahmen habe man alles im laufenden Jahr wie geplant abschließen und wie gewünscht erstmals ein Prozent des gesamten Netzwerkes sanieren können. Besonders ärgerlich, das war aus den Referaten aller Verantwortlichen zu hören, habe sich die Situation in Waldberg entwickelt. Dort wollte die RMG ein neues Betriebsgebäude errichten und hatte schon umfangreiche Vorbereitungen getroffen. Bei einer erneuten Prüfung wurde aber festgestellt, dass man am gewünschten Platz – dort wachsen wie an vielen Stellen in der Rhön Pflanzen der Gattung Knabenkraut – nur bauen dürfte, wenn man ein entsprechendes Ausgleichsgrundstück benennen könne. Dies wurde mit Hilfe der Gemeinden nun sichergestellt, der Neubau kann 2024 beginnen.