Joachim Kerstens langjährige Erkundungen nach den Phänomenen des Lebens spiegeln sich in einer zyklischen Arbeitsweise wieder, in dem er behutsam immer wieder ein bestimmtes Thema in Bildfolgen umkreist. Der Künstler, geboren 1953 in Bamberg und Meisterschüler bei Georg Karl Pfahler an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, führt dabei nicht die sichtbare Wirklichkeit vor Augen.
Über die hoch ästhetische Wirkung der Farbpalette seiner visionären Landschaften kann der Maler beim Betrachter auch eine psychologische Wirkung erzielen. Man fühlt sich dabei ein bisschen wie ein Bernsteinsammler, der im honigfarbenen Fund durch die Schichten des versteinerten Harzes einen Mikrokosmos entdeckt und damit aber auch immer ein Stückchen (vergangener) Natur.
Der allegorische Titel seiner Ausstellung „Partita“, die noch bis 27. Juli in der Sparkassengalerie zu sehen ist, als einer aus dem Italienischen entlehnten aus einzelnen Sätzen bestehenden Tanzfolge oder Variationsreihe spielt bewusst auf einen Gemäldekosmos einer Malerei an, die sich aus vielfältigen Schichten, Räumen und sich überlagernden Farben in einer lyrischen Art von verschleierter Offenheit generiert.
Begleitprogramm: Gespräch mit dem Künstler und der bekannten Sommelière Marlis Bohnengel aus Bamberg am 20. Juni, um 19 Uhr, Moderation Andrea Brandl, Kosten: 10 Euro. Öffnungszeiten: Mo.-Fr., 9-16.30 Uhr, Eintritt frei.