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Niederwerrn
Die neue Heimat liegt nun bei Seattle
Aus dem Werntal in den US-Bundesstaat Washington: Autorin Gisela Bartenstein-Eschner verabschiedete sich mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde Niederwerrn. Dabei waren der Zweite Bürgermeister Thomas Wohlfahrt, Bürgermeisterin Bettina Bärmann, Dritter Bürgermeister Norbert Hart, Vizelandrat und Altbürgermeister Peter Seifert, Tochter Sandra sowie Altbürgermeister und Ehrenbürger Peter Heusinger (von links).
Foto: Uwe Eichler | Aus dem Werntal in den US-Bundesstaat Washington: Autorin Gisela Bartenstein-Eschner verabschiedete sich mit dem Eintrag ins Goldene Buch der Gemeinde Niederwerrn.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 06.02.2020 02:10 Uhr

"Jeder Stamm besteht aus Einzelnen", heißt es schon in der berühmten Rede des Häuptlings Seattle von 1854, Namensgeber der Nordwestküsten-Metropole der USA. Der Ureinwohner wusste, dass jede noch so schöne Zeit einmal zu Ende geht: "Menschen kommen und gehen, wie die Wellen des Meeres".

Die Verabschiedung von Heimatdichterin Gisela Bartenstein-Eschner, die mittlerweile aus Niederwerrn in die Nähe der Stadt Seattle zu ihrer Tochter Sandra ausgewandert ist, war dennoch etwas Besonderes. Im Rathaus fanden sich kurz vor dem Flug zahlreiche Wegbegleiter ein, darunter die Altbürgermeister Peter Seifert und Peter Heusinger, die Vizebürgermeister, Freunde aus Bücherei, Verwaltung und Gemeinde. Sängerin Heike Gündisch verabschiedete sich musikalisch, unter anderem mit einem Lied aus dem Musical "Cats".

Sie fahre jetzt "zum Trump", meinte "G.B.E" gewohnt launig - was nicht so ganz stimmt, der ruhige Bundesstaat Washington liegt der Hauptstadt genau entgegengesetzt, an der kanadischen Grenze.

"Was einer ist und was einer war, das wird uns erst beim Abschied klar", stellte Bürgermeisterin Bettina Bärmann in ihrer Ansprache fest. Bereits 2015 hat Gisela Bartenstein-Eschner für ihr karitatives und soziales Engagement die rare Bürgermedaille erhalten. Auch die Amerikaner haben diese Ehre anerkannt: Die Niederwerrner "Medal of Honor" hat offenbar dafür gesorgt, dass das Einwanderungsverfahren, über das Frankfurter Konsulat, nicht ganz so langwierig verlaufen ist.

Jahrzehntelang war die Autorin im Gemeindeleben sehr aktiv, hat das Dorfgedächtnis mit ihren Büchern und Zeitzeugenberichten ("Erzähl doch mal, wie's früher war") bewahrt und viele Tausend Euro für den guten Zweck bereitgestellt. Sie war Leiterin der Jugendgruppe "Pusteblume", engagierte sich im Pfarrfasching, für die Pfarrgemeinde oder bei der 850-Jahrfeier Niederwerrns, organisierte Ausstellungen, Benefizkonzerte und -Lesungen. Bei solchen Gelegenheiten schaute schon mal die damalige Sozialministerin Barbara Stamm vorbei. Unvergessen ist auch der Verkauf eines 15 Meter langen Christstollens vor dem Einkaufsmarkt Maul, im Jahr 2006, zu Gunsten der Hugo-von-Trimberg-Schule.

Dass es die Auswanderin nun vom oberen Werntal an die amerikanische Pazifikküste zieht, ist den Umständen geschuldet: Im August 2017 ist Ehemann Siegfried gestorben, nach 51 gemeinsamen Ehejahren. Bürgermeisterin Bärmann wies aber darauf hin, dass das Niederwerrner "Urgestein und Original" auch jetzt nur wenige Flugstunden von der alten Heimat entfernt leben wird.  

 
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