Beatrix Warmuth ist die einzige Frau, die einer unterfränkischen Fleischer-Innung vorsitzt – als Innungsobermeisterin. Jeder Landkreis hat eigens eine solche Fachstelle für das Metzgerhandwerk. Die Inhaberin der Wernecker Fleischerei Firsching ist für das Schweinfurter Gebiet zuständig. Sie teilt sich das operative Geschäft freilich mit ihrem Mann Leo. Der übernimmt meist die Reisen zu den Sitzungen in Bayern und im Bund. Beatrix Warmuth achtet derweil daheim darauf, dass der Informationsfluss zwischen Handwerkskammer, Landesverband, Kreisstellen und Mitgliedsbetrieben reibungslos läuft: „Das weiß ja niemand, der keinen Handwerksbetrieb hat, was man sich heutzutage alles merken muss.“
Vom Datenschutz bis zu den Tarifen, ständig gibt es Mitteilungen zu machen. Technisch ist genau hierfür die Juniorin des Hauses zuständig: „Meine Tochter Ulla kennt sich mit Mailen aus, mein Sohn Thomas bearbeitet die Bestellungen per WhatsApp“, erzählt die 59-Jährige aus dem Alltag eines Familienbetriebs. Und: „Wenn ich was mach, dann mach ich?s intensiv.“
Trotz weiterer Angestellter ist so viel zu tun, dass die Metzgermeisterin oft unter Zeitdruck leidet. Deswegen gibt's als Lieblingsrezept das schnellste Huhn: „Wenn wir Besuch haben, kann ich ohne großen Aufwand etwas Leckeres kochen. Ich habe mehr Zeit für die Gäste, und trotzdem ist dieses Hähnchen etwas Besonderes“, sagt die Schnell-Köchin. Zumal, wenn man statt Kräutern der Provence die Lavendel-Salz-Mischung nimmt, die Mann und Sohnemann in ihrem Gewürzlabor entwickelt haben.
Das wird gebraucht:
4 Hühnerbrüstchen
Knoblauch
Cayennepfeffer
Paprikapulver
Salz
Öl für die Pfanne
1 kleine Dose geschälte Tomaten
0,25 l Vermouth (Martini Bianco)
2 TL Stärke
1 Becher Creme Fraîche
Lorbeerblätter
Kräuter der Provence
So wird's gemacht:
Das Fleisch mit Cayennepfeffer, Paprika und Salz würzen, eine passend große Pfanne mit Knoblauch ausreiben, das Öl darin heiß werden lassen und das Fleisch von beiden Seiten scharf anbraten. Nun den Vermouth in die Pfanne gießen und die geschälten Tomaten (ohne Saft) samt Lorbeer und Knoblauch nach Wunsch dazugeben. Das Ganze wird dann 30 Minuten einfach schmoren gelassen.
Und weiter geht's: Zum Binden der Soße nimmt man nun von der Flüssigkeit einige Esslöffel ab und rührt sie nacheinander in die Speisestärke, die man zuvor in eine Tasse geschüttet hat. Dieser dünne Stärkebrei wird in die Pfanne eingerührt, nachdem man das Fleisch herausgenommen hat. Die Flüssigkeit eventuell noch etwas einkochen lassen, rät Warmuth, Creme Fraîche unterrühren, mit Kräutern würzen und abschmecken.
Fertig! Dazu, findet die Metzgermeisterin, passt am besten Baguette.