Bei der dritten Sendung von „honky tonk unplugged“ kam die Honky Tonk-“Wunderwaffe“ Mad Bob zum Einsatz. Zusammen mit Gastmusiker Jerry James und Percussionistin Petra Eisend sorgte Thomas Bickel, wie er mit bürgerlichen Namen heißt, am Samstagabend bei der Erstaufführung im Internet-Livestream für eine abermals gelungene Ausgabe des digitalen Musikformats aus Schweinfurt. Mit dem Doors-Cover „Light my fire“ eröffneten Jerry James am Gesang und Mad Bob am Piano den coronakonformen Konzert-Samstag.
„Das Schöne an dieser Veranstaltung sind die strahlenden Künstleraugen“, erklärt Ralf Hofmann im Gespräch mit Moderator Sven Schröter zum Beginn der Sendung. Inmitten der seit über einem Jahr andauernden Auftrittsflaute der Musiker konnte „made in Schweinfurt“ ein kulturelles Highlight geschaffen werden, das aufgrund der Pandemie erst entstanden und trotz dieser durchführbar ist. Die besonderen Momente erlebte er auch in den vergangenen Jahrzehnten gemeinsam mit den Musikern beim Honky Tonk, das je nach Lesart eine weltweite oder europaweite Erfolgsgeschichte wurde.
Aus der Not heraus kratzte vor knapp drei Jahrzehnten eine erfolglose Veranstalteragentur aus der Provinz das letzte Geld zusammen und machte eine Veranstaltung. So rekonstruiert Hofmann die Cinderella-Story seiner Festival-Reihe im Gespräch mit Schröter. „Das war auf beruflicher Ebene das Glück unseres Lebens.“
Die „leuchtenden Künstleraugen“ sah Hofmann nun auch wieder bei Mad Bob. Wobei beim Schweinfurter Vollblutmusiker, der häufiger als jeder andere Künstler beim „echten“ Honky Tonk im In- und Ausland auftrat, gleich das ganze Gesicht strahlte. Endlich durfte er mal wieder vor Publikum Musik machen.
Im Thekengespräch unternahmen die langjährigen Weggefährten den ein oder anderen Schwenk in die Vergangenheit. Mad Bob erzählte von seinen steinigen Anfängen als Musiker. „Ich habe immer auf die, die mir nicht gut getan haben gehört“, meint der Künstler in der Retrospektive zu seinen Umtrieben Anfang der Neunziger. Ein „komischer Geldgeber aus Kroatien“ wollte aus seiner Musik „Hits“ machen. Im Studio wollte man ihn dann zum Schlagermusiker umfunktionieren. Eine von vielen charmanten und interessanten Anekdoten, bei der die Zuschauer Mäuschen spielen durften, als er sich mit Hofmann an der Theke des Stattbahnhof vor laufender Kamera unterhalten hat.
„Wenn ihr den Mad Bob dabei habt, habt ihr eine Sorge weniger“, gibt Ralf Hofmann schon einmal vorsorglich für alle Veranstalter eine Künstlerempfehlung zum Re-Start heraus. Die „Wunderwaffe“ aus Schweinfurt wäre bereit. Strahlende Augen gibt es inklusive.
Den Link zu den Sendungen gibt es unter www.binlivedabei.de und www.honky-tonk.de