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SCHWEINFURT
Die Gezeiten der Liebe
Die Blues- und Rockband „Blue traces“ aus München mit Sänger Michael Drescher und Bassist Markus Roithmeier überzeugte in der Disharmonie.
Foto: Josef Lamber | Die Blues- und Rockband „Blue traces“ aus München mit Sänger Michael Drescher und Bassist Markus Roithmeier überzeugte in der Disharmonie.
Bearbeitet von Manfred Herker
 |  aktualisiert: 02.05.2018 02:23 Uhr

Rockiger Blues aus München: Wie schon im Vorjahr, bereiteten die fünf Musiker der „Blue traces“ dem Publikum auch diesmal einen rhythmisch-anregenden Einstieg ins Wochenende. Frei nach dem Motto „All that makes you happy is the Blues“. Die Amateurband wurde 2011 gegründet. Seitdem spielen Michael Drescher (Gesang und Gitarre), Viktor Magdolen (Keyboards), Fritz Winbeck (Schlagzeug), Markus Roithmaier (Bass) und Sven Kesselring (Gitarre) zusammen. Mit ihren kraftvollen Interpretationen wecken sie bekannte Blues-Klassiker von Lou Reed, Janis Joplin, Bob Dylan, Eric Burdon, Tom Waits und Ray Charles zu neuem Leben.

Wenn der Blues auch seine Zuhörer glücklich macht, so erzählt er doch oft von Unerfreulichem: „Stormy Monday“ von T-Bone Walker etwa bringt es auf die pessimistische Formel: „Die Dinge sind schlecht und werden auch nicht besser“. „Blue traces“ widmen den Song dem im Vorjahr verstorbenen Gregg Allman von den legendären „Allman Brothers“, die den Titel weltweit bekannt machten. Es geht in den Songs um Resignation, Scheitern und Einsamkeit, um alle Spielarten und Gezeiten der Liebe. „The Thrill is gone“, behauptet ein frustrierter Lover im Song von B. B. King. Aber Etta James sieht das in „Something's got a hold on me“ ganz anders: „Es muss Liebe sein“.

Schlagzeuger zu dominant

Dominiert wird der Sound der Band an diesem Abend vom Schlagzeuger Fritz Winbeck, der sich ausgerechnet in der lautverstärkenden Ecke der Bühne platziert hat. Mit dröhnender Power übertönt er besonders die Improvisationen des Gitarristen Kesselring und des Keyboarders Magdolen. Dadurch entwickelt sich über weite Strecken der Eindruck von Monotonie. Der intime Disharmonie-Saal ist ja keine 400-Besucher-Halle.

Gerade Viktor Magdolen versuchte dagegen zu halten. In Muddy Waters „Hoochie coochie man“ unterlegt er den Gesang mit schwebenden Hammond-Harmonien, bereichert „High Heel Sneakers“ mit einem heißen Orgelsolo und bringt in Billy Holidays „Nobody knews“ Abwechslung, Farbe und Bluesstimmung in das Dauer-Forte.

 
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