Mit der Frage, was aus der Welt geworden ist, die dem Menschen zu Beginn der Genesis überantwortet wurde und welche Perspektive wir heute zu einzelnen Themen einnehmen, beschäftigt sich die Inszenierung des Stückes „Genesis – A Starting Point“ von Yael Ronen und dem Ensemble der Münchner Kammerspiele.
Auf dem Spielplan steht das Stück jeweils um 19.30 Uhr am Samstag, 2. Februar, (Schauspielmiete blau und freier Verkauf) und Sonntag, 3. Februar (Schauspielmiete rot und freier Verkauf). Es spielen Daniel Lommatzsch, Damian Rebgetz, Wiebke Puls, Samouil Stoyanov sowie Jeff Wilbusch und Zeynep Bozbay. Die Adresse für anspruchsvolles Sprechtheater ist in der Intendanz von Christian Kreppel seit Januar 2006 zum bereits elften Mal zu erleben.
Mutiger Pathos großer Bilder
Die israelische Regisseurin Yael Ronen wendet sich in dieser Inszenierung dem „Starting Point“ zu und wird nachlesen, wo vermeintlich alles begonnen hat: Das erste Buch Mose beschreibt die Erschaffung der Welt. Die Gleichnisse der Genesis werden vielfach und kontrovers interpretiert. Mit Bildhaftigkeit und Symbolik erzählt die Genesis zum Beispiel von der Erschaffung der Frau aus der Rippe des Mannes. War dies schon die Wurzel einer patriarchalen Ordnung? Und warum wird Gott gemeinhin als männliches Wesen wahrgenommen?
Ronen untersucht einzelne Fragmente der Genesis, um zu erkunden, auf welche Weise uns die biblischen Bilder geprägt haben und was sie uns heute bedeuten. Viele aktuelle Themen nämlich lassen sich bis zum Buch der Bücher zurückverfolgen: Naturbeherrschung, Geschlechterdebatte, Motive von Neid und Gewalt, bis hin zur der Frage, ob die Menschheit im Zuge technologischer Fortschritte im Begriff ist, nach dem Baum des Lebens zu greifen. Die Version Yael Ronens und des Ensembles schlägt eine neue Perspektive auf einzelne Motive der Genesis vor und schreibt die Geschichte des Menschen auf der Bühne fort.
Der vom Publikum mit großer Begeisterung aufgenommene Abend wurde in den Medien gelobt: „Mit sehr viel Humor, aber auch mit einer großen Ernsthaftigkeit arbeitet sich Ronen mit ihrem Ensemble an unserem Schöpfungsmythos ab, diesem Urgrund unserer Kultur, der unleugbar Einfluss nimmt und deswegen immer wieder hervorgeholt, interpretiert und um- oder überschrieben werden muss. Dabei zeigt sie den Mut zum Pathos großer Bilder und zugleich die notwendige Respektlosigkeit, um für heilige Mythen überraschende Varianten zu finden.“ (Sven Ricklefs, Bayerischer Rundfunk)
Vorverkauf ab Samstag, 5. Januar, Tel. (0 97 21) 51 49 55 oder 5 10 – oder Internet: www.theater-schweinfurt.de