
Seit dem Jahre 1871 steht in der Allee vor dem ehemaligen Klostergebäude eine Linde. Auf deren Geschichte aufmerksam machen möchte Viktor Fieger in einer Pressemeldung. Die Linde sei von Josef Bruno Korb gestiftet worden, der bis zum Jahre 1895 Werkmeister in der hiesigen Strafanstalt war und sich dann als "Privatier" zur Ruhe setzte, heißt es dort weiter.
Kolb war laut Mitteilung ein lebendiger Geist, dem seine berufliche Tätigkeit im damaligen Zuchthaus nicht genügte. Als "unermüdlicher Autodidakt" habe er zahlreiche, zum Teil groteske, naturwissenschaftliche Aufsätze verfasst, die er im Selbstverlag drucken ließ. Das letzte von ihm verfasste Büchlein sei ein Jahr vor seinem Tod erschienen unter dem Titel "Die Entstehung des Lebens".
Als Dr. Jäger, kgl. Pfarrer und Hausgeistlicher der hiesigen Strafanstalt, einmal den Verfasser dieser Broschüren ansprach, wie er sich vermessen könne, solch vermeintlich epochale Erkenntnisse zu veröffentlichen, er - Dr. Jäger - , der doch viele Jahre regelrecht studiert habe, getraue sich nicht solche Bücher zu schreiben, bekam er von Korb laut der Mitteilung prompt diese Antwort: "So dumm darf man eben nicht sein, um dazu erst lange studieren zu müssen."
Bis in die dreißiger Jahre sei, so die Mitteilug, auf der Rückseite des Stiftungsschildes in der Allee der Hinweis "gestiftet vom Troubadour des Steigerwaldes" zu lesen. Anlass für die Pflanzung der Friedenslinde war laut Fieger die Beendigung des Krieges zwischen Frankreich und Deutschland.