Burger vom Angus-Rind im absichtlich und nicht verbrannten schwarzen Brötchen, süß oder herzhaft gefüllte Pancakes (eine Art amerikanischer, etwas dickerer Pfannkuchen) Knödelspeisen, Spiralkartoffeln, gebackene Äpfel: all das und noch viel mehr gab es auf der Food-Meile („Essensmeile“) in Gerolzhofen.
Verschiedene mit Bacon gefüllte Brötchen, unterschiedliche Formen von Kaffee und Kakao, Schnitzelbrote, Wildschweinbraten und Bratwurst, dazu Trendgetränke, Bier, das „Pale Ale“ von den Würzburger Brew-Dudes, und Wein ließen wohl keine Wünsche offen.
Heimische Gastronomie war dabei
Dieses Angebot war einerseits den einheimischen Betrieben zu verdanken – wie etwa dem Schlapp, der Metzgerei Roppelt, dem Mandarin oder auch dem Weingut Loos, der Brauerei Krautheim oder aus Schweinfurt dem Stand der Kartoffelfreunde – andererseits waren aber auch „Foodtrucks“ nach Gerolzhofen gekommen, die aus dem fränkischen Raum stammen.
Bei Foodtrucks handelt es sich um Lastwagen, in denen die Speisen vor Ort zubereitet und dann zum sofortigen Verzehr verkauft werden. Die Laster selbst sollten dabei die Menschen anlocken, wie etwa Max Lang beim Pasta-Laster betonte: „Der Laster macht auch was her.“ Deshalb tragen sie auch auffällige Namen wie „Knödelkönig“, „Bacon-Bomber“, „Kaffee-Onkel“ und „Pancaker“, oder werben mit einem sehr auffälligen Essen, wie das Hazel‘s Diner mit dem schwarzen Angus-Rind-Burger.
Die Käsespätzle vom Pasta-Laster lobte Nicole Potsch so: „Sehr gut und vor allem frisch. Frisch ist es wirklich.“ Auch Andrew Kuhlman beurteilte die Knoblauchnudeln: „Das Essen ist hervorragend. Auf den Punkt bissfest, wie sie sein sollen.“ Monique Kuhlmann, die das Nudelgericht mit Lachs hatte, fand: „Es schmeckt sehr gut, die Nudeln sind auch selbst gemacht. Die Wartezeit nimmt man gerne in Kauf, wenn es so schmeckt.“
In Kombination mit herrlichstem Wetter – strahlender Sonnenschein mit einer sanften, kühlen Brise, ohne Hitze – hat das Angebot wahre Menschenmassen auf das Fest gelockt, sodass Stadtteilmanager Daniel Hausmann begeistert äußerte: „Unsere Erwartungen wurden vollkommen erfüllt, die Spitalstraße ist mal wieder voll!“ Die Menschen würden in drei Reihen anstehen.
Dem einen oder anderen waren es zu viele Menschen, da man nur noch sehr langsam vorwärts kam, es in der Spitalstraße ziemlich eng war und man auch für das Essen sehr lange anstand: So sagte etwa Sonja Seyfried aus Mondfeld: „Also mir gefällt es gut. Nur man kriegt nichts zu essen, weil die Schlangen zu lang sind.“ Monika Göbel genoss ihren Pulled-Pork-Burger (ein Burger mit einem auf eine bestimmte Weise zubereitetem Schweinefleisch vom Bacon-Bomber), fand aber, dass es fast zu voll war: „Ein bisschen zu viele Leute,“ dafür wären es dann „viel zu wenig Trucks“. Sie betonte aber auch, dass es eben das erste Mal war.
Monique Kuhlman fand das Angebot an verschiedenen Speisen aber ausreichend und Hausmann meinte: „Wir freuen uns, dass so viele Foodtrucks da sind.“ Frank Volpert, der nach eigener Aussage etwa 45 Minuten für seinen Angus-Burger vom Hazel‘s Diner angestanden war, fand auch: „Sehr gut, hat sich gelohnt, das Anstellen,“ und, „es ist mal was anderes.“ Auch Norbert Laufer freute sich über das Fest, hatte aber nicht damit gerechnet, dass so viel los sein würde.
Für sieben Euro Aufpreis konnte man von dem Fest aber mehr mitnehmen, als etwas zu essen und zu trinken: man konnte zu den Konzerten in den Spitalgarten und den Spitalhof.
Im Spitalgarten machte die Samba-Trommelgruppe „Bateria Caliente“, die die Eröffnung bereits unterstrichen hatte, den Anfang des Abendprogramms mit starken und bekannten Rhythmen, wie etwa dem durch den Film „Madagaskar“ bekannt gewordenen Song „I like to move it“. Daran schloss sich die rock-poppige Steffi List an, die unter anderem „Supergirl“ von Reamonn spielte. Mit ihrer Musik hat sie nicht wenige auf die Tanzfläche gelockt und noch mehr dazu, einfach zu verweilen.
Im Spitalhof ermunterte mit aufziehender Dunkelheit die soul-funkige Monkey-Man-Band zum Tanzen oder zuhören – und bei vielen zuckten alle Glieder. Das Duo Stormy Mondays hatten vorher schon gespielt. Den Abschluss bildete eine 90er Disco-Party im Bürgerspital.
Manch einer hatte nach soviel Trubel auf der Spitalstraße aber auch mehr das Bedürfnis nach Ruhe und Entspannung. Dank Matthias Kleinhenz konnte man beides in der Spitalkirche bei „Kirchen(t)räume“ finden, wo den Besucher eine Lichtshow und sphärische Klänge von Pink Floyd erwarteten. Dies, so Kleinhenz, sei ein Vorgeschmack auf den 27. Oktober, wo beides im Rahmen eines Projekts der katholischen Kirchgemeinde in größerem und ausgefeilterem Maßstab in der Stadtpfarrkirche geboten sein wird.
Auf diese Weise war für jedes Bedürfnis etwas geboten und alle Sinne wurden angesprochen, wie die Gerolzhöfer Weinprinzessin Julia Fuchs bei der Eröffnung versprochen hatte. Lilo Meißner-Weißenberger resümierte: „Ich freue mich, dass das in Gerolzhofen angeboten wird!“, nur, das mit dem Platz solle man anders lösen, möglicherweise, indem man den Marktplatz mehr integriert.
Und so hat Elisabeth Orth, die Zweite Vorsitzende von GeoAktiv, bestimmt Recht mit ihren Worten zur Eröffnung, dass das Fest „seinen festen Platz finden“ wird. Fest stand schon da für sie, dass damit die „Attraktivität der Innenstadt ganz toll erweitert worden“ ist.