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HAMBACH
Die „fetten Hammel“ endlich scheren
Die neue Spitze der Kreis-SPD: Kassier Markus Reimer, Pressevertreter und Bundestagskandidat Markus Hümpfer, die stellvertretenden Vorsitzenden Karin Model und Stefan Rottmann, Vorsitzender Kai Niklaus, Sitzungsleiter und Beisitzer Jochen Kraft, die Stellvertreter Thomas Meidl und Martina Braum sowie Bezirksgeschäftsführerin Isabella Walter.
Foto: Uwe Eichler | Die neue Spitze der Kreis-SPD: Kassier Markus Reimer, Pressevertreter und Bundestagskandidat Markus Hümpfer, die stellvertretenden Vorsitzenden Karin Model und Stefan Rottmann, Vorsitzender Kai Niklaus, ...
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 19.05.2017 03:39 Uhr

Als Aufstellfigur war er schon jetzt dabei, Kanzlerkandidat Martin Schulz, beim Kreisparteitag der SPD. Der Hoffnungsträger hat sich „in echt“ für eine Stippvisite beim Landesparteitag in Schweinfurt am 20. und 21. Mai auf der Maininsel angekündigt.

In Hambach fuhr der Kreisvorsitzende Kai Niklaus ein parteiinternes Schulz-Ergebnis ein: Von 49 wahlberechtigten Delegierten bekam der Oberlauringer 100 Prozent der Stimmen. Zu stellvertretenden Vorsitzenden wurden Karin Model und Stefan Rottmann gewählt, sowie die Neuen Martina Braum und Thomas Meidl, die Kreisrätin Zehra Akcay und Christian Birkmeyer in diesem Amt beerben. Pressevertreter bleibt Markus Hümpfer, der Schonunger ist zugleich Bundestagskandidat. Kassier ist Markus Reimer und Schriftführerin Heike Meissner.

Die Stimmung war noch nicht vom weiteren Rückschlag in Nordrhein-Westfalen getrübt, als Niklaus die SPD als 150 Jahre „Partei zum Mitmachen“ würdigte und deren feste Werte wie „Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität“ beschwor. Auf Koalitionsaussagen solle man sich nicht einlassen: „Wir haben unsere Sachthemen, wir haben unsere Kandidaten.

“ Besonders stolz war man auf die erstmalige Mitgliederbefragung an der Basis der Landes-SPD. Bei 49,5 Prozent Wahlbeteiligung wurde Natascha Kohnen mit 53,8 Prozent der Stimmen ihrer Favoritenrolle bei der Wahl zur Landesvorsitzenden gerecht.

„Lasst euch nicht von den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein nach unten ziehen“, gab sich Markus Hümpfer kämpferisch. Wichtig sei allein die Bundestagswahl am 24. September: „Bis dahin werden wir kämpfen, ganz egal, was die Medien uns sagen und die Demoskopen vorhersagen.“ Die SPD habe in der Großen Koalition das Leben der Menschen verbessert, sich für Rente mit 63 und den Mindestlohn eingesetzt. Eine Kürzung von Sozialausgaben für Panzer, wie von einem CDU-Staatssekretär vorgeschlagen? „Nicht mit uns“, so der parteilinke Technikstudent aus Schonungen. Bei der Bundeswehr müsse Führung oben anfangen, bei der Ministerin.

Die Leitkulturdebatte sei nur eine populistische Scheindebatte: „Die deutsche Leitkultur ist Freiheit, Gerechtigkeit und ein gutes Miteinander“, zitierte er Martin Schulz. Es gehe nicht um soziale Wohltaten, sondern Respekt vor der Lebensleistung arbeitender Menschen. Hümpfer plädierte für kostenfreie Bildung, von der Kita bis zur Weiterbildung, das Arbeitslosengeld Q, ein Rückkehrrecht in die Vollzeitarbeit, die Abschaffung der sachgrundlosen Befristung von Jobs, mehr Familienzeit, die Solidarrente und ein starkes Europa. Statt Börsenzockerei, einseitiger Verteilung von Vermögen und exzessiven Managergehältern müsse der Wert der Arbeit wieder geschätzt werden: „Es wird Zeit, dass die fetten Hammel endlich geschoren werden, damit nicht die armen Lämmer die ganze Last tragen müssen.“

Zeitgleich zur Bundestagswahl wird in Dittelbrunn auch Werner Duske als Bürgermeisterkandidat der drei lokalen Ortsvereine und der Unterstützerliste antreten. Duske gab einen Überblick über die Arbeit der Gemeinde-SPD, nicht ohne Querverweis auf die Vereinsgründungen in der Ära Willy Brandt.

Der Kreisparteitag versuchte auch, Aufbruchstimmung und frischen Wind zu vermitteln, „mehr Demokratie“ zu wagen: Der Ortsverein Schonungen reichte einen Antrag „Zeit für mehr Gerechtigkeit“ ein. Die sozialpolitischen Forderungen wurden wie schon vom Unterbezirksparteitag gebilligt. Eine Enthaltung gab es beim Antrag des Kreisverbands an die Bundes-SPD, keine Abschiebungen nach Afghanistan zuzulassen.

Weitere Ergebnisse der Wahlen: Beisitzer sind Zehra Akcay, Jusufi Armendi, Karoline Bohrer-Modigell, Manuel Ehni, Ursula Guggenbichler, Bernd Haas, Oliver Hackel, Uwe Klein, Jochen Kraft, Thea Kupfer, Samantha Leubner, Jürgen Mayerl, Irmgard Pawlak, Hanne Peetz, Klaus Pfister, Dominik Schüler und Horst Vöge. 60Plus-Vertreter bleibt Rainer Rummert, AfA-Vertreter Marco Maiß, Juso-Vertreterin Nina Hofmann. Revisoren sind Wolf-Dietrich Lang, Hans Jürgen Sander und Inge Schuhmann.

 
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