„Das ist Mac Donalds für die Löwen.“ Britta Ritter zeigt ein Foto von jungen Antilopen, deren Maserung am Hinterteil die Form eines M aufweist.
Auf Einladung des Mehrgenerationenhauses lässt sie die über 30 Besucher teilhaben an ihren 5000-Kilometer-Reise durch Namibia, Botswana und Sambia. Mit einer kleinen Gruppe von neun Reisenden ging es dreieinhalb Wochen lang mit dem Zelt auf Tour. Außer einem Rucksack, einer Stirnlampe, mindestens drei Akkus und Wasservorräten für drei Tage wurde nichts mitgenommen. Nur Ritter schleppte noch acht Kilogramm Fotoausrüstung mit. In Bild und Kunst präsentierte sie nun „Afrika – Wild und geheimnisvoll“. Dazu hat Angelika Fromm von Mehrgenerationenhaus ein afrikanisches Fingerfood-Buffet richten lassen.
Auge in Auge mit Rhinozerossen
Dreieinhalb Wochen lang ist Ritter unter primitivsten Bedingungen durch Afrika getourt. Stand Auge in Auge mit Rhinozerossen und ließ sich vom Hirtenvolk der Himba ein Make-up aus roter Erde und Öl auflegen. „Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen“, wusste schon Matthias Claudius, bei einer solchen Reise gibt es sogar viel zu erzählen. Über eine Stunde nonstop gab es Bilder und Geschichten.
Dabei sorgt sie mit ihrem Humor auch immer wieder für Lacherfolge. Das Make-up der Himba habe sie sehr einsam gemacht, erzählt sie, denn „ich habe gestunken“. Aber Wasser nimmt man in Afrika eben nur zum Trinken, zum Waschen sei es zu schade, erklärt Ritter.
Sie erzählte von Zeltnächten mit Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und von der Hitze am Tag. Sie genoss Luxus-Campingplätzen mit Strom und Duschmöglichkeit, die es allerdings nur vereinzelt gegeben habe.
Nashörner mit Kalaschnikows bewacht
Sie berichtete von Rangern, die mit Kalaschnikows ihre Nashörner bewachen und von der Vorgabe weder Deo, noch Haarspray noch Parfüm, eben nichts was riecht mitnehmen zu dürfen. Ritter hat nicht nur Fotos dabei, sie ist auch eine fleißige Sammlerin von Stammeskunst. Einige der Exponate, die zwischen 60 und 120 Jahre alt sind, hat sie dabei. Sie stammen hauptsächlich von Auktionen. Die Kolonialherren hätten wohl früher vieles mit nach Hause gebracht, was jetzt von den Nachfahren verkauft werde. In Afrika selbst sei kaum mehr etwas zu bekommen, erklärt Ritter.
Und auch zu jedem ihrer Sammlerstücke kann sie etwas erzählen. Da sind die breitbeinigen, oft reich mit Perlen verzierten Puppen, die sich die Frauen in die Röcke stecken, als Garanten für Fruchtbarkeit. Fetische gibt es in allen möglichen Formen: kleine, mit Lehm und Hühnerblut beschmiert, oder größere, in deren Körper Nägel stecken. Sie sollen Böses vom Besitzer abhalten.