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Schallfeld
Die Eheleute Schmitt und ihr "blühendes Paradies"
Karin und Ernst Schmitt genießen gerne gemeinsame Zeit in ihrem Garten.
Foto: Roland Frühwacht | Karin und Ernst Schmitt genießen gerne gemeinsame Zeit in ihrem Garten.
Roland Frühwacht
 |  aktualisiert: 02.08.2024 02:43 Uhr

Beim Eintreten in den geräumigen Hofraum fällt der Blick beim Umherschweifen sofort auf mit Blumen und Pflanzen gestalteten und teilweise überdachten Sitzplätze. In einer Halle erinnert die handbetriebene, jetzt mit Pflanzen besetzten Rübenmühle an die ehemals landwirtschaftliche Nutzung des insgesamt rund 1700 Quadratmeter großen Anwesens. "Mein Lieblingssitzplatz ist aber auf dem Rasen unter einem großen Apfelbaum", meint Karin Schmitt. Gerade im Sommer, wenn es sehr heiß ist, spendet er nicht nur Schatten, sondern verbreitet durch sein ausladendes Blätterdach ein angenehmes Klima.

Wie ein grünes Band schlängelt sich die Grünfläche durch das weitläufige Gartenareal, das in verschiedene Bereiche gegliedert ist. Auffallend in seiner Anlage und seiner Bepflanzung ist der "Japanische Garten". Auf etwa 50 Quadratmeter hat die Tochter vor Jahren diesen Themengarten als Facharbeit im Leistungskurs "Kunst" für ihr Abitur angelegt. Hier wachsen Bambus, Kriechkiefer, Japanische Kirsche und Silberkerzen. Eine in grauem Stein nach japanischem Vorbild gestaltete Standlaterne von etwa 50 Zentimeter Höhe fügt sich schlicht in das mit einer Einfassung aus Bruchsteinen um rund eine Handbreit über den Rasen erhöhte Pflanzen Ensemble ein.

Fast das ganze Jahre Gemüse aus eigenem Anbau

Den Hof und den Garten schmücken während der gesamten Vegetationszeit vielerlei Arten von entsprechend der Jahreszeit in Blüten stehenden Blumen, die viele Insekten anlocken und so ein Summen und Brummen die Luft erfüllt. "Auch abgeblüht sehen manche Blumen, wie zum Beispiel die Blütenköpfe der Echinacea, noch schön aus", weiß die Blumenliebhaberin. Ihre Lieblingsfarbe Rot findet sich im Garten in allen Nuancen, vor allem bei den Zinnien, die an einigen Stellen im Garten aus selbstgezogenen Setzlingen heranwachsen und jetzt zum Hochsommer voll erblüht sind.

Ein Hauch von Fernost: der japanische Gartenbereich
Foto: Roland Frühwacht | Ein Hauch von Fernost: der japanische Gartenbereich

Für den Gemüsegarten sät Karin Schmitt schon im Februar die im Herbst des Vorjahres von eigenen Pflanzen gewonnen Tomaten-, Physalis- und Paprikasamen aus. Ernst Schmitt schätzt die Vielfalt der Vegetation im Garten, die nach seiner Erfahrung zu einem gesunden Wachstum und reicher Ernte beitragen. Nahezu das gesamte Jahr versorgt sich die Familie mit Gemüse und Salaten aus Eigenbau. Die 45 Tomatenstöcke tragen reichlich Früchte und zeigen keinerlei Anfälligkeiten von Krankheiten, obwohl sie im Freiland stehen. "Mit Abstand pflanzen und den Boden mit Mulch abdecken", so lautet der Rat von Ernst Schmitt. Beim Pflanzen kommen in jedes Pflanzloch Beinwellblätter und Schafwolle von einem Schäfer aus dem Nachbarort.

Kein künstlicher Dünger kommt zum Einsatz

Für Gemüse und Blumen wird kein künstlicher Dünger oder chemische Schädlingsbekämpfung verwendet. So spricht Ernst Schmitt gerne auch von "Kräuterrasen", in dem auch die Köpfchen von Gänseblümchen und Weißklee hervorstechen oder Löwenzahnblätter wachsen. In trockenen Sommern darf er auch mal braun werden, so Ernst Schmitt. "Ich lasse die Gräser mit allem Möglichen, was wächst, auch mal etwas höher werden, das vermindert die Wasserverdunstung auf der Fläche". Den Rasenschnitt und auch die im Garten an vielen Stellen wild aufgegangenen Ringelblumen oder den Beinwell verwendet das Ehepaar als Mulch. Brennnesseln werden mit Beinwellblättern zur Düngejauche angesetzt.

Eine 'Schlangenzucchini' windet sich an einem Gartenstuhl empor.
Foto: Roland Frühwacht | Eine "Schlangenzucchini" windet sich an einem Gartenstuhl empor.

Der Garten bietet mit seinen Bäumen und Hecken sowie einem Totholzzaun nicht nur Insekten, sondern auch Vögeln und allerhand Kleintieren, Nahrung und Lebensraum. Beide planen, mit Blick auf den Klimawandel noch mehr Obstbäume im Garten zu pflanzen. Diese spenden dann mehr Schatten und somit verdunstet auch weniger Wasser aus dem Boden.

Gerne zeigen Ernst und Karin Schmitt ihren Garten Interessenten, die offen sind für wertvolle Tipps für eine effiziente und nachhaltige Gartenkultur. Da war es für sie selbstverständlich, im Jahr 2o22 bei der Aktion "Offene Gartentür" ihren Garten zu präsentieren.

Im Herbst bieten sie gegen Voranmeldung per Mail (Familie_Schmitt@web.de) an, Besucher durch ihr Gartenparadies zu führen.

 
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