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REGION GEROLZHOFEN
Die Computerkriminalität nimmt zu
Zunehmende Internetkriminalität: Auch immer mehr der knapp 26 000 Menschen im Einzugsbereich der Polizeiinspektion Gerolzhofen werden auf diesem Gebiet zu Opfern, wie die neueste Statistik für das Jahr 2013 ausweist. Im Zweifelsfall sollte man sich immer an die Polizei wenden, so der Rat.
Foto: Boris Roessler (dpa) | Zunehmende Internetkriminalität: Auch immer mehr der knapp 26 000 Menschen im Einzugsbereich der Polizeiinspektion Gerolzhofen werden auf diesem Gebiet zu Opfern, wie die neueste Statistik für das Jahr 2013 ausweist.
Norbert Vollmann
Norbert Vollmann
 |  aktualisiert: 22.12.2015 15:35 Uhr

Die Sicherheitsbilanz für das Jahr 2013 belegt, dass sich die knapp 26 000 im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Gerolzhofen lebenden Menschen relativ sicher fühlen können. Zwar herrscht auch hier keine völlig heile Welt, aber die Anzahl der registrierten Straftaten ist nach der neuesten Kriminalitätsstatistik noch einmal gesunken, und zwar von insgesamt 708 im Jahr 2012 auf 590. Das ist ein Rückgang um 16,7 Prozent.

Das freute Dienststellenleiterin Margit Endres und ihren Stellvertreter Erwin Flohr bei der Präsentation der Kriminalitätsstatistik ganz besonders: Zurückgegangen sind besonders diejenigen Deliktse, die das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung am meisten negativ beeinflussen können. So wurden im vergangenen Jahr mit 82 Körperverletzungen nochmals 19 Fälle weniger zur Anzeige gebracht als 2012, als die Zahl schon von 120 auf 101 gesunken war. Zurückzuführen ist dies wohl auf das Fehlen früherer konfliktreicher Einrichtungen und das Greifen der Konzepte bei größeren Festen, was etwa Jugendschutz und die Beendigung der Veranstaltungen betrifft.

Auch im Bereich der Sachbeschädigungen ist ein erneuter Rückgang von 139 auf 89 zu verzeichnen. Die Zahl hat sich somit im Vergleich zu 2012 (172) fast halbiert. Und auch bei den Diebstahlsdelikten ist der Trend weiter rückläufig (171 in 2012 zu jetzt 129 in 2013).

Sieben Einbrüche

Allerdings blieb auch die Polizei in Gerolzhofen nicht von der landesweit gestiegenen Zahl von Wohnungseinbrüchen verschont. Trotz aller Bemühungen wurde sieben Mal in Häuser eingebrochen (2012 waren es nur zwei Fälle). Auch wenn diese Einbrüche nur einen Anteil von 1,2 Prozent der Gesamtkriminalität ausmachen, sind die Folgen für die Opfer oft sehr gravierend, so Margit Endres. Die Verletzung der Privatsphäre kann bei den Betroffenen zu nachhaltiger Verunsicherung und zu einer massiven Beeinträchtigung der Lebensqualität führen.

Margit Endres: „In diesem Zusammenhang appellieren wir an die Bevölkerung, verdächtige Wahrnehmungen unverzüglich der Polizei zu melden, damit in jedem Fall zeitnah eine Überprüfung erfolgen kann.“ Auch wenn sich Einbruchsopfer in einer absoluten Ausnahmesituation befinden, sei es dringend erforderlich, sofort nach Entdeckung der Tat die Polizei zu verständigen. Dadurch erhöhe sich erfahrungsgemäß die Chance, Täter dingfest zu machen.

Ebenfalls auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen sei man bei der Bekämpfung von Sachbeschädigungen. Erfreulicherweise nahmen sowohl die an Kraftfahrzeugen (2012: 53; 2013: 31) als auch die auf Straßen, Wegen und Plätzen (2012: 26; 2013: 17) ab. Die Inspektionsleiterin: „Unser unvermindertes Ziel ist es dennoch, die Straftäter für ihr Verhalten zur Verantwortung zu ziehen. Aufmerksame Bürgerinnen und Bürger können mit ihren Zeugenaussagen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten.“

Wenig überraschend für die Polizei ist die gestiegene Zahl an Betrugsdelikten (2012: 45; 2013: 55). Immer mehr Menschen werden insbesondere Opfer von Computerkriminalität. Dabei sitzen die Täter häufig im Ausland und versuchen auf verschiedene Arten, Menschen um ihr Geld zu bringen.

Nicht nachgelassen habe auch die Variante, mittels Gewinnversprechen Menschen dazu zu überreden, eine so genannte „Bearbeitungsgebühr“ zu entrichten, bevor dann der vermeintliche Gewinn überwiesen werden könne, so Erwin Flohr.

Er unterstreicht: „Wir ratend dringend davon ab, Geldbeträge als Vorausleistung für einen angeblichen Gewinn zu überweisen. Auch wenn die Aussicht auf einen stattlichen Gewinn noch so verlockend ist, sollte sich jeder darüber im Klaren sein, dass der vorab geleistete Geldbetrag für immer verloren ist und mit Sicherheit kein Gewinn zu erwarten ist.“ Im Zweifelsfall sollte man sich an die Polizei wenden.

Aufklärungsquote leicht gesunken

Den Beamten und Beamtinnen der Inspektion Gerolzhofen gelang es im vergangenen Jahr 64,9 Prozent aller Straftaten aufzuklären. Damit liegt die Aufklärungsquote trotz eines leichten Rückgangs um 2,9 Prozent (2012: 67,8 Prozent) weiter über dem Landesdurchschnitt. Konkret wurden 383 Fälle geklärt und 295 Tatverdächtige ermittelt. Nach wie vor dominiert dabei das männliche Geschlecht. 239 Verdächtige waren männlich, 56 weiblich. Die Ordnungshüter wurden auch 2013 in einigen Fällen wieder selbst zur Zielscheibe von Straftaten. Es gab sechs Beleidigungen, drei Fälle von Widerstand gegen Polizisten und zwei Fälle, bei denen Beamte Opfer von Körperverletzungen wurden. Margit Endres dazu: „Zum Glück wurden die Kolleginnen und Kollegen dabei nicht schwerer verletzt – anders als am diesjährigen Rosenmontag in Alitzheim.“

Was die Kriminalitätsbelastung in den einzelnen Gemeinden anbelangt, so hat die Gemeinde Lülsfeld mit insgesamt elf erfassten Straftaten den Titel als „sicherste Gemeinde“ im Zuständigkeitsbereich der Inspektion an Michelau mit lediglich zehn Straftaten abgeben müssen. Gerolzhofen (286), Kolitzheim (77) und Grettstadt (71) liegen erwartungsgemäß schon wegen ihrer Größe auf den vorderen Plätzen. Danach folgen Donnersdorf (45), Frankenwinheim (37), Sulzheim (27), Oberschwarzach (16) und Dingolshausen (16). Besonders stark, nämlich um mehr als die Hälfte, ging die Zahl der registrierten Straftaten in Dingolshausen zurück. Dort waren es 2012 noch deren 40.

 
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