Am vergangenen Sonntag fand beim CSU-Ortsverband Dittelbrunn die Mitgliederversammlung samt Wahl des Vorstands statt. Wie der Ortsverband mitteilt, ist die neue Vorsitzende die 16-jährige Conny Neubauer. "Ungewöhnlich, dass eine Schülerin zur Vorsitzenden gewählt wird, aber langfristig für die Zukunft des Ortsverbandes sehr sinnvoll – für uns im CSU-Ortsverband Dittelbrunn ist das der Sunday for Future", führte Elena Lategahn, die scheidende Vorsitzende, aus.
Die Begründung für ihren Rücktritt lieferte Lategahn in ihrem Bericht zum vergangenen Jahr, der gleichzeitig ein Plädoyer für Neubauer war. Es sei trotz Vermittlungsversuchen von Geschäftsstelle und Kreisvorsitz zu einer einseitigen Aufkündigung der Zusammenarbeit durch den Ortsverband Hambach gekommen. Auslöser sei das Abstimmungsverhalten der Gemeinderätinnen Elena Lategahn und Karin Neubauer, Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende des Ortsverbandes, gewesen.
Die JU hat einen Ortsverband für vier Ortsteile
Da bei mehreren Ortsverbänden in einer Gemeinde der Ortsverband mit der höchsten Mitgliederzahl – in diesem Fall Hambach – die CSU-Liste für die Gemeinderatswahl aufstellt, habe der Ortsverband Hambach klargestellt, dass er keine Kandidaten des Ortsverbands Dittelbrunn auf die Wahl-Liste nehmen werde. "Es kann nicht im Sinne der CSU sein, dass Dittelbrunn als größter Gemeindeteil mit den meisten CSU-Wählern langfristig nicht im Gemeinderat vertreten ist. Das Gesamtwohl muss immer über Individualinteressen und persönlichen Differenzen liegen", führte Lategahn aus. "Deshalb werden wir als 'die roten Tücher für die CSU Hambach' unsere Vorstandspositionen im Interesse der Wähler, der Bürger, der CSU und der Zukunft unseres Ortsverbandes zur Verfügung stellen", erklärten Lategahn und Neubauer. Nur so könne es eine Annäherung der Ortsverbände geben.
Wie man über historische Ortsgrenzen hinweg zusammenarbeiten kann, zeige die Jugend in Sportvereinen und in der Jungen Union Dittelbrunn. Bei der JU gibt es einen Ortsverband für alle vier Ortsteile der Gemeinde. Hinzu komme, dass die Jugend zunehmend politisches Interesse zeige, sich über Grenzen hinweg engagiere und sich Gehör bei den Etablierten verschaffe. Außerdem könnten sich so auch junge Menschen für eine Mitgliedschaft in der CSU und im Ortsverband angesprochen fühlen.
Die Mitglieder folgten Lategahns Plädoyer und wählten Neubauer mit einer Gegenstimme zur Vorsitzenden. Stellvertreter wurden Christian Schneider, Claudia Behr-Endriß und Lars Neubauer, der in Personalunion auch Kassenführer wurde.