Für viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sei bezahlbarer Wohnraum heute Mangelware, heißt es in einer Pressemitteilung. Auch in Schweinfurt und Umgebung steige für viele Beschäftigte die Miete schneller als der Lohn.
Im Rahmen des DGB- Zukunftsdialogs fand deshalb unter dem Motto „Bezahlbar ist die halbe Miete“ auch in der Schweinfurter Innenstadt der gewerkschaftliche Aktionstag statt. Zwar seien die örtlichen Mieten hier im Vergleich zu Ballungszentren für Normalverdiener noch erschwinglich, die Dynamik der Preissteigerung nehme jedoch zu. So seien die Mietpreise nach Neuvermietung in der Stadt Schweinfurt im Mittel in vier Jahren bis 2018 um 15,5 Prozent auf 6,62 Euro je qm gestiegen und im Landkreis um 26,5 Prozent auf 6,50 Euro je qm, während es in der Stadt Würzburg schon 10,32 Euro je qm seien. Um Schweinfurt führe die Gemeinde Gochsheim das Mietpreismittel mit 7,27 Euro je qm an, während die Preissteigerung in Hammelburg mit plus 56,15 Prozent unterfrankenweit führend sei.
Für den DGB-Kreisvorsitzenden Martin Schmidl ist ein wesentlicher preistreibender Grund der Abbau von Sozialwohnungen: „Gab es in Schweinfurt vor 20 Jahren noch mehr als 5600 Sozialwohnungen, sind heute nur noch gut 2900, also fast die Hälfte weniger.“ Die Stadt und der Freistaat Bayern hätten 20 Jahre untätig verstreichen lassen, „und jetzt haben wir den Salat“, so Schmidl. Problematisch sei die Lage auch in Schweinfurt, weil mehr als 7500 Menschen von Sozialleistungen wie Hartz IV oder Grundsicherung im Alter leben müssten und weil tausende Beschäftigte im Niedriglohnsektor nur sehr wenig Geld verdienten. "Gerade für jene Betroffene brauchen wir bezahlbaren Wohnraum für den kleinen Geldbeutel."