Wenn Matthias Herzberg von den neuen Frisurentrends erzählt, reißt er alle mit. Nächstes Frühjahr zum Beispiel werden rauchige Farben getragen. „Der Stil heißt 'Urban Native' und will uns zurück zu unseren Wurzeln führen“, zeigt er sich begeistert. Entschleunigung sei das große Thema. Farbakzente in Altrosa und Petrol, raue und rustikale Brauntöne sowie blonde Strähnchen im Vanille-Ton werden der Renner sein.
Herzberg, der selbst eine Haartolle in der Farbe „aquamarin“ trägt, lässt keinen Zweifel daran, dass dies wirklich kommt. Der 22-jährige Friseur, der 2012 die Leitung des Ausbildungszentrums von „Groha at Luitpold“ übernahm, hat sich genauestens mit Mode beschäftigt. Belohnt wurde sein Talent jüngst mit der Auszeichnung Gold beim National Trend Vision Award Finale im Wella-Weltstudio in der Kategorie Color (Farbe). Insgesamt zeigten dort 33 Teams aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ihr kreatives Potenzial.
Doch nicht nur er durfte sich über den Erfolg freuen. Auch Anna Dömling aus dem Salon „Groha at Luitpold“ sicherte sich in der Kategorie Young talent (Junges Talent) Gold. Mit einer kreativen Hochsteckfrisur, die es in sich hat. „Ich liebe Hochsteckfrisuren und habe mich auf Hochzeiten und festliche Anlässe spezialisiert“, erzählt die 21-jährige Friseurin. So besuchte sie zum Beispiel Kurse bei der renommierten Akademie Meininghaus in Forchheim oder bei Pivot-Point in Obrigheim. Dort hat sich auch Herzberg weitergebildet.
Mächtig stolz sind die beiden über den Doppelsieg, der sie als „beste Trendfriseure Deutschlands“ auszeichnet. „Das kommt doch auch der Stadt Schweinfurt zugute“, meint Matthias Herzberg. Schon im Jahr zuvor hatten Herzberg und Dömling im Team Bronze geholt. Nun vertreten die Friseure ihre Stadt und ihr Land sogar beim großen internationalen Finale im Mai 2014 in Frankfurt.
Ihre Siegerstylings mussten sie in Darmstadt vor den Augen einer sechsköpfigen Jury mit Vertretern aus der Mode- und Frisurbranche entwickeln. Zuvor, im Frühjahr 2013, hatten sie sich mit anderen Friseur-Teams zu einem „Trendwalk“ in Berlin getroffen. „Da bekamen wir jede Menge an Inspirationen“, sagt Dömling. Zurück in Schweinfurt war Üben angesagt. „Ich weiß nicht, wie oft ich meine Frisur geprobt habe“, sagt die 21-Jährige und lacht. Sie habe ja nicht Mode einfach so kopieren wollen. „Vor allem wollte ich meine eigene Note hineinbringen.“
Neben Farbwahl, Frisur und weiteren Kriterien wurde auch das Gesamt-Styling bewertet. Dabei half eine Kollegin, die hobbymäßig Designerin ist. „Das war wirklich eine tolle und sehr kreative Arbeit“, lobt Dömling. Besonderer Dank gebühre auch den Assistentinnen Svenja Reichert und Julia Hammerl, die „ihren Job echt super gemacht haben“.
Ziel der jungen Friseure ist es, neueste Trends auch nach Schweinfurt zu bringen, wenngleich „es natürlich nicht immer ganz so extrem sein muss“, sagt Anna Dömling. Faszinierend findet die junge Friseurin, dass sich ähnliche Trends auch in der Kleidermode oder sogar in Einrichtungsideen widerspiegeln. „Da ist eine Linie zu erkennen.“ Auch über den Herbst-/Wintertrend für die Saison 2014 machen sich die Zwei schon Gedanken: „Das wird eine Reise der Emotionen – zwischen Borderline und Schönheit“, sagt Herzberg und freut sich schon jetzt darauf. Man glaubt es ihm sofort.