Da staunte die Dingolshäuser Reisegruppe nicht schlecht: Die französischen Freunde in Equemauville empfingen sie in Wikinger-Tracht. Grund war das Jubiläum 1000 Jahre Equemauville, bei dem man sich auch der normannischen Vergangenheit der Region erinnerte.
Nach kurzen Begrüßungsworten sprach Barbara Behr vom Partnerschaftskomitee aus Dingolshausen einen Satz, der die Wiedersehensfreude nicht treffender hätte ausdrücken können: "Wir werden wieder viele Momente erleben, die im Herzen gespeichert und nicht gelöscht werden könnten."
Ähnliche Sätze der beiden Bürgermeister, Michel Bailleul (Equemauville) und Nicole Weissenseel-Brendler (Dingolshausen), sowie von Dominique Fablet (Partnerschaftskomitee Equemauville) unterstrichen die Bedeutung der seit drei Jahrzehnte gepflegten Partnerschaft.
Bootssegen und Votivboote
Am zweiten Tag konnte ein Großteil des Tages für eigenen Unternehmungen genutzt werden. Nachmittags nahmen viele Dingolshäuser an einem besonderen Ereignis teil: Bei einer Fahrt auf der Seine segneten viele Priester die Boote. Zuvor war aus einem Flugzeug ein Blumenstrauß für alle Opfer der Seefahrt abgeworfen worden. "Ein emotionaler Moment", sagte Marion Heger, die stellvertretende Bürgermeisterin Dingolshausens. "Unglaublich stolz, dass wir hier dabei sein konnten", führte sie aus.
Abends lauschten viele Besucher dem Auftritt eines Chores unter der Leitung des französischen Komitee-Mitglieds Jean-Jaques Lebottelier. In dem Ensemble singen einige Menschen aus der französischen Partnergemeinde Dingolshausens mit.
Am Montagmorgen stand für viele der Weg zur Kapelle an der Côté de Grâce auf dem Programm. Französische Seeleute trugen – einer Tradition entsprechend – Modellboote den steilen Berg von Honfleur aus nach oben zur Kapelle, um dort gemeinsam einen feierlichen Gottesdienst zu feiern.
In Equemauville gibt's inzwischen auch Schultüten
In der traditionellen Sitzung der Komitees ging es unter anderem um die Terminfindung für den Gegenbesuch, aber auch um viele gegenseitige Dankesworte.
Vor der Abfahrt überreichten die Besucher aus Unterfranken den Freunden in Equemauville eine große Doppelliege als Gastgeschenk. Danach zeigten die Kindergarten-und Schulkinder mit einer Aufführung, dass auch sie die Partnerschaft pflegen. Der Dingolshäuser Kindergarten übergab eine große gestaltete Leinwand an den Kindergarten von Equemauville.
Von einer Besonderheit erfuhren die Besucher am Schluss: Lea und Miriam Geißler hatten bei ihren Aufenthalten in der Schule in Equemauville die bei uns in Deutschland bekannte Schultüte eingeführt.