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Werneck
Der Wurmsee bei Werneck soll wegen Corona trocken gelegt werden
Mit dem Schlittschuhlaufen auf dem extra aufgestauten Wurmsee wird es diesmal wohl nichts. Was Corona damit zu tun hat.
Trübe Aussichten für den Wurmsee: Hans Jörg Lang stellt sich darauf ein, dass das Wasser an der ehemaligen Brauerei demnächst abgelassen wird.
Foto: Uwe Eichler | Trübe Aussichten für den Wurmsee: Hans Jörg Lang stellt sich darauf ein, dass das Wasser an der ehemaligen Brauerei demnächst abgelassen wird.
Uwe Eichler
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:02 Uhr

Die überschwemmte Wurmwiese lockt seit Generationen Schlittschuhläufer jeden Alters an – sobald sie im Winter zufriert. Bislang hat nur der Klimawandel das eiskalte Vergnügen beeinträchtigt. Nun droht Ungemach von Amts wegen.

Da es sich bei dem See um ein künstlich aufgestautes Gewässer handelt, greift aus Behördensicht die Rechtslage bezüglich einer "Freizeitanlage", und damit "2G plus". Entsprechend bräuchte es eine Zutrittskontrolle, die ohne Absperrung nicht zu gewährleisten ist. Die Wernecker Gemeindeverwaltung empfiehlt daher, das Wasser abzulassen.

Im Amtsblatt soll Mitte Januar darauf hingewiesen werden, dass die Trockenlegung nicht auf Veranlassung der Familie Lang geschieht, der das Gelände gehört. In einem Schreiben des Landratsamts, Sachgebiet "Kommunales und Ordnungsaufgaben", heißt es, man sei der Auffassung, dass es sich um eine Freizeitanlage im Sinne des § 4 Abs. 1 der 15. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung handele und die 2Gplus-Regelung verbindlich anzuwenden sei.

Selbst wenn es in den kommenden Wochen noch richtig kalt werden sollte: Dem Eislaufvergnügen auf dem aufgestauten Wurmsee – hier ein Archivfoto aus dem Jahr 2007 – hat das Landratsamt einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Foto: Gerstner | Selbst wenn es in den kommenden Wochen noch richtig kalt werden sollte: Dem Eislaufvergnügen auf dem aufgestauten Wurmsee – hier ein Archivfoto aus dem Jahr 2007 – hat das Landratsamt einen Strich durch die Rechnung ...

Der Wurmsee ist kein Natursee

Nur bei einem Natursee oder einer natürlich überschwemmten Wiese würde es sich um eine frei zugängliche öffentliche Fläche handeln, die nicht den Charakter einer Freizeitanlage hat. Dann bräuchte es keine Zugangsregelungen. Stattdessen würden lediglich die Allgemeinen Verhaltensempfehlungen zur Anwendung kommen, gemäß § 1 der Verordnung, die vor allem Abstandhalten nahelegen.  "2Gplus" bedeutet nun, das Besucher nicht nur geimpft oder genesen sein müssen, wenn sie sich am Wurmsee die Kufen anschnallen. Zusätzlich müsste auch noch ein negativer Covid 19-Test vorgezeigt werden.

Anzeige für den Anbieter Google Maps über den Consent-Anbieter verweigert

Jetzt ist der Wurm drin, auf der traditionsreichen Eisfläche, die es wohl schon seit über 100 Jahren gibt. Einst wurde hier Eis gewonnen, mit Pickel und Säge, zur Kühlung des Gerstensafts der Brauerei mit Lindwurmlogo. Das Familienunternehmen der Langs hat erst 2020 den Betrieb eingestellt, in Folge der Coronakrise.

Bürgermeister Sebastian Hauck fände es auf Nachfrage "sehr schade", wenn nun auch noch der Wurmsee Geschichte wäre. Die Gemeinde würde einen Weiterbetrieb der Eislauffläche auf jeden Fall begrüßen, nur: "Wir müssen uns nach dem Landratsamt richten." Natürlich wären ein Zaun und eine Einlasskontrolle nicht realistisch, sagt Hauck: "Wir können da kein Fort Knox aufbauen".

Logik hinter den Paragrafen leuchtet nicht ein

Hans Jörg Lang und Ehefrau Sabine schütteln am Seeufer den Kopf, ob der Rechtsdeutung. Schilder mit Verhaltensempfehlungen aufzustellen, das könnten sich die Besitzer noch vorstellen. Die Pfosten dafür stehen bereit. Die Logik hinter den Paragrafen will ihnen nicht so recht einleuchten. "Die Skaterbahn nebenan hat auch Betrieb und ist nicht gesperrt", wundert sich Sabine Lang, "die Spielplätze sind ebenfalls alle offen." In ihrer "Freizeitanlage" gebe es weder eine Toilette noch einen Kiosk oder kommerzielle Interessen.

Begeisterte jeden Alters geben sich auf diesem Foto von 1997 der kühlen Freude hin. Dank der TSV Flutlichtanlage ging das Treiben damals bis in die Abenstunden.
Foto: Dütschke | Begeisterte jeden Alters geben sich auf diesem Foto von 1997 der kühlen Freude hin. Dank der TSV Flutlichtanlage ging das Treiben damals bis in die Abenstunden.

Der See ist in diesem Jahr besonders groß, da reichlich gemäht wurde. Einmal war er schon zugefroren. Im September wird die dazugehörige Quelle angestaut, mit Hilfe der Feuerwehr und eines Schiebers, im Februar "der Stöpsel" gezogen. Über 100 Eisläufer gleichzeitig wurden in der Vergangenheit schon gesichtet. Auch Schulklassen üben sich hier gerne im Schlittschuh-Gleiten. Der dramatischste Vorfall soll ein Auto gewesen sein, dessen Fahrer auf dünnem Eis Pirouetten drehen wollte und eingebrochen war. Versinken könne man im sehr flachen See aber nicht, sagen die Langs.

Die Idee, die Wiese das ganze Jahr über zu fluten und damit de jure einen Natursee zu schaffen, die gab es auch schon. Den Naturschutz würde das freuen, meint Hans Jörg Lang, nur: "Dann bräuchte es tiefe Stellen, gegen die Verlandung." Damit liefe man wieder Gefahr, dass Schlittschuhläufer im Winter einsinken.

Für das Landratsamt ist auf Anfrage der Zeitung der Fall klar: Sobald künstlich eine Eisfläche geschaffen werde, mit dem Zweck des Eislaufens, handele es sich um eine Freizeiteinrichtung, unabhängig ob drinnen oder draußen. Eine Differenzierung sei hier leider nicht möglich. Spielplätze fielen nur drinnen unter die 2Gplus-Regelung.

 
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  • stefan_ziegler@mail.de
    So eine Frechheit! Ich spreche als Geimpfter und Befürworter der Corona Maßnahmen - denn die Pandemie muss aufhören und mit Regeln und Pflichten zu Ende gebracht werden. Aber was zuviel ist zuviel und völliger Schwachsinn, wenn wir, und vor allem unsere Kinder, keinen Sport oder keine Freizeitaktivitäten im Freien machen dürfen. Sehr schade, wenn der normale Menschenverstand aussetzt.
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  • anne.bernau@wsv.bund.de
    Genau ihre Meinung!!!das selbe war es ja mit dem Tierpark in SW…geschlossen 🤔Herr Gott man ist draussen an der frischen Luft,der Wald ist da so gross man kann da Problemlos mit den Kindern spazieren gehen und Abstand halten…frage mich auch langsam auch als geboosteter was da abgeht….
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  • reutjo
    Wasser " abschlagen ...

    im Sinne von " abgeben .... könnte man doch im Sommer, anstatt " ablassen. In Bergtheim und Umgebung wird doch im Sommer viel Wasser benötigt. Rollende Riesenfasswagen sind doch dort vorhanden. Das wäre Grundwasser schonend in der Nachbargemeinde.
    Freilich löst es den " Winterbetrieb auf den Eis nicht. Aber da könnte man ja auf eine 100-jährige Tradition verweisen. Da rutscht nichts : " dös ham mer immer so gemacht. " In Gottes namen.... setzt halt e Atemschutzmaske auf beim Schlitt-schuhlauf. Daran ist bis jetzt noch NIEMAND gestorben - nirgendwo.

    Liebe " LRA " - Leute..... Ihr müsst erst entscheiden wenn das Eis trägt.
    Vielleicht seid Ihr damals als Kinder auch auf den Eis gewesen. Es gibt für alles einen Kompromiss.
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  • Thomas.Lindenberg@gmx.de
    Und wer sind bei diesem absolut hirnlosen Irrsinn - wie auch bei der Mehrheit der übrigen Maßnahmen - wieder die Haupt-Leidtragenden?!?
    Die Kinder! Es ist nicht mehr zu ertragen, was alle diese Möchtegerns, die sich an ihrer neugewonnenen Macht aufgeilen, den Kindern und Jugendlichen alles zumuten!
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  • nkestler@aol.com
    Oh Herr lass Hirn vom Himmel regnen. Corona setzt den gesunden Menschenverstand außer Kraft.
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  • polizeiauto
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  • lutterbeck
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  • thomashemmerich@web.de
    Genau solche Dinge sind es, die immer mehr Leute Sonntags / Montags oder wann auch immer auf die Straße treiben. Sinnlose, sinnfreie Regeln die gegen den Bürger gerichtet sind und mit gesunden Menschenverstand nicht zu erklären sind. Hauptsache die Behörden haben recht und setzen sich durch.
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  • Ernler22290809
    Corona veruracht schwere Schäden - vor allem bleibende Schäden. Genau durch unverhältnismäßige Maßnahme wie diese, schwindet die Akzeptanz auch bei Geimpften Menschen. Jeder Aerosolforscher schlägt sich die Hände über den Kopf zusammen...
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  • makashnu
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  • Siegfried.Mantel@t-online.de
    Wie sagte Guido Westerwelle mal, " das ist die spätrömische Dekadenz unseres Beamtenstaates", natürlich ist der gesunde Menschenverstand hier auf der Strecke geblieben und zwar nicht nur im Landratsamt in Schweinfurt sondern auch gleichzeitig im Gesundheitsministerium in München, warum es ist ja erstens keine Dauereinrichtung die mit Imbisswagen und alle möglichen um den See herum versehen wäre, wurde menschenrechtlichen Kontakt kommen, es ist ein See der nur dann zu referiert wenn es eine lange kalt Periode gibt bei der es auch keine Niederschläge gibt, man konnte das wunderbar nachvollziehen dass es gerade dabei sehr viel Niederschläge gab auch sehr viele Infektionen gab das ist bei der Grippe im Übrigen das gleiche, im Übrigen ich bin jährlich Influenza und dreimal Corona geimpft, was diesen "einfachen Menschen im Geiste"die unser Land und unsere Gesellschaft zerstören, entgangen ist, ist, dass man beim Schlittschuh fahren, seltenst einen direkten Kontakt hat, einfach hirnlos.
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  • s5524
    Ich würde mir von der Gemeinde wünschen, nicht alles widerspruchslos hinzunehmen, was seitens LRA vorgegeben wird. Wofür haben wir die Gemeindevertreter oder sind das alles nur Erfüllungsgehilfen? Konkret sind hier kreative Lösungen seitens der Gemeinde gefordert und nicht nur „Achselzucken“.
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  • happy01
    Die Gemeinde hat da recht wenig Einfluss, selbst wenn sie wollen würde. Der See befindet sich ja im Besitz einer Privatperson. Ohne deren zutun, würde da ohnehin keiner laufen.
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  • waldemarthurn@freenet.de
    Ist denn schon wieder der erste April.
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  • p-koch-dettelbach@t-online.de
    Oh Herr, lass es Hirn vom Himmel regnen!
    Nächste Woche müssen die Kinder in die Schule wo sie sich bestens mit Omikron infizieren können. Aber an der frischen Luft sollen sie sich nach der Schule an dieser Stelle nicht treffen dürfen.
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  • josh-endres@gmx.de
    Den Bürgern auch noch den letzten Spaß nehmen. Familien freuen sich schon das ganze Jahr darauf. Wo ist die Bürgernähe von Herrn Landrat?
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  • familie.diener@gmx.net
    Einfach nicht zu glauben und sorgt für noch mehr Unverständnis und Kopfschütteln .
    Hat den das Landratsamt und seine Behörden nichts besseres zu tun als noch mehr
    Unmut zu erzeugen . Dieser aufgeblähte und teilweise doch recht hilflose
    Beamtenstaat treibt uns irgendwann noch ganz in den Ruin , weil sie nur noch
    Paragraphen im Kopf haben und keine normalen und logische Menschenkenntnisse
    mehr besitzen .
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  • wurzel
    Kein Schwimmkurs, kein Turnen, kein Singen und zuhause bleiben! Die armen Kinder! Ohne Worte, und was sicher ist wird verboten! Man kann ja im freien Abstand halten!
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Keine Sorge, so wie es aussieht wird es aufgrund der Temperaturen eh nichts mit Eis.
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  • josh-endres@gmx.de
    Es geht hier ums Prinzip!
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